Gedenken Gedenken: Kriegsveteranen im Konvoi durchs Vogtland

Plauen/dpa. - Dem «LibertyConvoy» gehören nach Angaben der Organisatoren etwa 100 Menschen unter anderem aus Belgien, Großbritannien und den USA an. Er startet am 65. Jahrestag des Einmarsches der 87. Infanterie-Division der Dritten US-Armee am 16. April 1945 in Plauen.
Anliegen des Konvois ist die Erinnerung an die Begleitumstände der damaligen Kriegstage im Vogtland: So soll vor allem der Initiativeeines US-Sergeanten gedacht werden, der nach Recherchen vonHistorikern durch die eigenmächtige Aufnahme von Verhandlungen dievorzeitige Kapitulation von mehr als 40 000 deutschen Soldaten imVogtland und Westböhmen erreicht haben soll.
Der Konvoi beginnt bei Mühltroff und steuert unter anderem Plauenund Oelsnitz an. Die Route am Samstag führt vom Camp der Veteranen inPausa nach Reichenbach. Am Sonntag ist über Auerbach und Klingenthalauch ein Abstecher ins tschechische Kraslice geplant, wo die Fahrtmit einer Kranzniederlegung an einem Außenlager des früherenKonzentrationslagers Flossenbürg endet.
Der «Liberty Convoy» hatte die rechtsextreme NPD zu einerFlugblatt-Kampagne veranlasst, die auch Gegenaktionen ankündigte. Sienannte den letzten Angriff auf Plauen im Zweiten Weltkrieg «einKriegsverbrechen». Der halbstündigen Attacke der britischen Luftwaffein der Nacht vom 10. zum 11. April 1945 und damit knapp einen Monatvor Kriegsende fielen nach Angaben der Stadtverwaltung 890 Menschenzum Opfer. Plauen war im Zweiten Weltkrieg Verkehrsknotenpunkt undwichtiger Rüstungsstandort.