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Frauenwald Frauenwald: Flüchtlingsheim geflutet

19.10.2015, 12:56
Ein Schild mit der Aufschrift «Asyl» hängt in der Landeserstaufnahme für Asylbewerber an einer Wand.
Ein Schild mit der Aufschrift «Asyl» hängt in der Landeserstaufnahme für Asylbewerber an einer Wand. dpa Lizenz

Frauenwald/Gotha - Erst Brandstiftungen in Häusern, in denen Asylbewerber ein Obdach finden sollen. Jetzt fluten Unbekannte eine vor dem Bezug stehende Flüchtlingsunterkunft in Frauenwald.
Erneut ist in Thüringen eine geplante Unterkunft für Flüchtlinge beschädigt worden. Im Rennsteig-Ort Frauenwald (Ilm-Kreis) haben Unbekannte einen Teil eines Wohnblocks unter Wasser gesetzt, den die Kreisverwaltung für die Unterbringung von Asylsuchenden nutzen wollte. Betroffen ist nach Angaben des Landratsamtes vom Montag ein Plattenbau mit insgesamt 17 Wohnungen, den der Kreis von einem privaten Eigentümer angemietet hatte.


In einem Aufgang seien die Haupthähne für die Wasserleitung aufgebrochen worden, so dass das Wasser in das Gebäude strömte. Die Kreisverwaltung erstattete Anzeige, die Polizei schließt einen politisch motivierten Hintergrund nicht aus.
In dem Gebäude sollten einer Sprecherin zufolge in Kürze bis zu 100 Menschen unterkommen, vorrangig Familien. Wann das Gebäude nun bezogen werden kann, ist unklar. Die Räume müssten aufwendig getrocknet werden. „Das dauert seine Zeit“, sagte die Sprecherin. Die Polizei sprach von 60.000 Euro Wasserschaden. Die Beschädigung war am Sonntag festgestellt worden. Die Kriminalpolizei Gotha, die die Ermittlungen übernommen hat, sucht nach Zeugen. Über die Flutung hatte zuvor MDR info berichtet.
In Thüringen waren in den vergangenen Wochen schon geplante Flüchtlingsunterkünfte in Rockensußra (Kyffhäuserkreis), Gerstungen (Wartburgkreis), Bleicherode (Kreis Nordhausen), Friemar (Kreis Gotha) und Bischhagen (Eichsfeld) in Brand gesetzt worden. Die Brandstiftungen sind noch nicht aufgeklärt. (dpa)