Finanzen II Finanzen II: Ministerium hält an Kürzung von Blindengeld fest
Magdeburg/dpa. - Trotz des Protestes von rund 1000 Menschen gegen die geplante Kürzung des Blindengeldes am Dienstag in Magdeburg hält das Sozialministerium an dem Vorhaben fest. Die Pläne seien sozial ausgewogen. Demgegenüber sagte der Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenverbands Sachsen-Anhalt, Wolfgang Bahn: «Wir protestieren nicht nur gegen die Absenkung des Blindengeldes, sondern gegen alle Kürzungen auf sozialem Gebiet.»
Die geplante Kürzung des Landesblindengeldes habe bei den rund 5400 Blinden in Sachsen-Anhalt zu Enttäuschung und Verbitterung geführt, sagte der Verbandsprecher. Eine solche Sozialleistung sei für die Betroffenen keine gnädige Zuwendung, die je nach Kassenlage gewährt werde oder auch nicht. Sie sei lebensnotwendig für eine halbwegs menschenwürdige Existenz und die Absicherung der erforderlichen Hilfen für die Betroffenen, hieß es in einem Offenen Brief an den Ministerpräsidenten. Der Protest fand am Tag des Weißen Stocks statt. Am 15. Oktober, machen blinde Menschen in aller Welt auf ihr Anliegen aufmerksam.
Das Sozialministerium erklärte, dass es sich bei den geplanten Kürzungen unbestritten um schmerzliche Einschnitte handle, die aber Ergebnis der Haushaltslage des Landes seien. Das Blindengeld, das von bislang 430 auf 333 Euro monatlich gesenkt werden solle, bewege sich dann auf dem Niveau der Länder Sachsen, Bremen und Brandenburg. Die Neuregelung stelle künftig sogar Kinder und Jugendliche besser. Sie sollen statt bislang der Hälfte des Erwachsenenbetrags 75 Prozent bekommen.