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Fernsehen Fernsehen: Medienratspräsident macht sich gegen «Tippeltappeltour» stark

Von Rolf Westermann 05.05.2006, 11:53
Für eine rasche Reform der Medienaufsicht hat sich der Präsident des Medienrats der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, Prof. Kurt-Ulrich Mayer, ausgesprochen. (Foto: dpa)
Für eine rasche Reform der Medienaufsicht hat sich der Präsident des Medienrats der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, Prof. Kurt-Ulrich Mayer, ausgesprochen. (Foto: dpa) dpa

Leipzig/dpa. - «Wir brauchen für die bundesweite Zulassung vonProgrammen nur einen Ansprechpartner», sagte Mayer am Freitag derDeutschen Presse-Agentur (dpa) in Leipzig. «Bisher ist einumfangreiches Abstimmungsverfahren mit einer Tippeltappeltour durchalle 16 Bundesländer nötig.» Sitz der neuen Kommission könnte nachAuffassung Mayers Frankfurt am Main sein.

In dem neuen Gremium mit etwa zwölf Mitgliedern sollten Vertreterder Medienanstalten und Sachverständige sitzen, meinte derMedienratspräsident. «Dort müssten alle Fragen der Lizenzierung, derAufsicht und auch das Thema Konzentration behandelt werden.» LautMayer sollte daher darin auch die KEK ­ die Kommission zur Ermittlungder Konzentration im Medienbereich ­ aufgehen. Die KEK war bei denLandsmedienanstalten in die Kritik geraten, weil sie die Übernahmeder Sendergruppe ProSiebenSat.1 durch die Axel Springer AG wegen zugroßer Meinungsmacht abgelehnt hatte.

Mayer sieht nur geringe Auswirkungen der Reform auf dieLandesmedienanstalten. «Ich sehe weniger Einspareffekte bei uns. Diesächsische Landesmedienanstalt ist beispielsweise zu 95 Prozent mitDingen befasst, die ausschließlich das Land betreffen», betonteMayer. Dazu gehört die Lizenzierung von über 60 lokalenFernsehanbietern und 24 Hörfunkveranstaltern. Einsparungen seienhöchstens bei Medienanstalten zu erwarten, die über große oderzahlreiche bundesweit lizenzierte Veranstalter verfügen.