1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Einheitliche Nummer für Ärzte: Einheitliche Nummer für Ärzte: Besserer Draht zu ärztlicher Bereitschaft

Einheitliche Nummer für Ärzte Einheitliche Nummer für Ärzte: Besserer Draht zu ärztlicher Bereitschaft

Von Katrin Löwe 27.09.2014, 11:54
Wer außerhalb der üblichen Sprechzeiten einen Bereitschaftsarzt braucht, soll ihn ab 1.Oktober nur noch über die einheitliche Nummer 116117 rufen.
Wer außerhalb der üblichen Sprechzeiten einen Bereitschaftsarzt braucht, soll ihn ab 1.Oktober nur noch über die einheitliche Nummer 116117 rufen. dpa/Symbol Lizenz

Halle (Saale) - Wer außerhalb der üblichen Sprechzeiten einen Bereitschaftsarzt braucht, soll ihn ab 1.Oktober nur noch über die einheitliche Nummer 116117 rufen. Die MZ erklärt, was das bedeutet.

Für den Patienten vor allem darin, dass er nicht erst mühsam nach Informationen darüber suchen muss, welcher Mediziner gerade Bereitschaft hat und wie man ihn erreicht. Wer die 116117 anruft, wird direkt mit dem diensthabenden Arzt oder einer lokalen Bereitschaftsdienst-Zentrale verbunden.

Richtig ist, dass die einheitliche Nummer schon 2012 eingeführt wurde und seitdem bereits von rund der Hälfte der Patienten genutzt wird. Im Prinzip ändert sich für sie wenig. Bisher konnte es laut Kassenärztlicher Vereinigung (KV) allerdings selbst bei Anrufen über Festnetz vorkommen, dass Patienten erst noch ihre Postleitzahl nennen oder zu einem zentralen Servicecenter verbunden werden mussten, um von dort aus weitervermittelt zu werden. Mit der Anpassung der Bereitschaftsdienstbereiche an Telefon-Vorwahlen soll nun besser gewährleistet sein, dass der Anrufer von der Technik automatisch erkannt und dem richtigen Arzt zugeordnet wird. Bei Handy-Telefonaten wird man aber weiter die Postleitzahl nennen müssen.

Sie sind größer. Statt 72 gibt es nur noch 37 im Land. Ein Ziel dabei ist auch, Bereitschaftsdienste gleichmäßiger auf die vorhandenen Ärzte zu verteilen. Gerade in ländlichen Regionen mit Arztmangel kam es bislang vor, dass sich nur vier bis fünf Mediziner die Dienste geteilt haben, also jeder eine Woche im Monat die Bereitschaft absichern musste. „Jetzt sind sie vielleicht noch ein- oder zweimal im Quartal dran“, sagt KV-Vorsitzender Burkhard John. Zudem soll es neben den existierenden neue Bereitschaftspraxen in Merseburg, Weißenfels, Stendal, Wittenberg, Sangerhausen und Bitterfeld geben.

Das kann vorkommen, räumt die KV ein, wenn der Bereitschaftsarzt gerade am anderen Ende seines Bereiches ist. Für wirkliche Notfälle sei aber nach wie vor ohnehin die 112 zuständig. Nach einem halben Jahr sollen erste Erfahrungen mit den neu geordneten Dienstbereichen ausgewertet werden.