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Dreifachmord in Genthin Dreifachmord in Genthin: Tatmotiv weiter unklar

Von Sabrina Gorges 06.03.2011, 09:11
Ein Polizist und ein Fährtenhund suchen am Freitag nach dem Fund von drei Leichen auf dem Gelände des Schießstandes Hüttermühle in Genthin (Kreis Jerichower Land) Spuren. (FOTO: DPA)
Ein Polizist und ein Fährtenhund suchen am Freitag nach dem Fund von drei Leichen auf dem Gelände des Schießstandes Hüttermühle in Genthin (Kreis Jerichower Land) Spuren. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Genthin/Magdeburg/dpa. - Waren die beiden Männer und die FrauZufallsopfer? War die Tat geplant oder eine Kurzschlusshandlung nacheinem Streit? Nach dem Dreifachmord in Sachsen-Anhalt herrschtRätselraten über das Motiv des mutmaßlichen Täters. «Für uns ist esmomentan das Wichtigste, klare Bilder zum Tatablauf zu bekommen, umdas Geschehen rekonstruieren zu können», sagt Stefan Brodtrück,Sprecher der Polizeidirektion in Magdeburg.

Am Donnerstag waren auf einem Schießübungsplatz in Genthin an derLandesgrenze zu Brandenburg eine 44-Jährige, deren 25-jähriger Sohnund der 62-jährige Platzwart erschossen worden. Ein Wachmann hattedie Leichen gefunden und die Polizei alarmiert. Die hatte bald einen28-Jährigen in Verdacht, der sich am Freitag nach stundenlangerFlucht in einem rund 75 Kilometer entfernten Waldstück mit einemKopfschuss selbst tötete.

Über die Identität und ein mögliches Motiv des mutmaßlichen Täterssagen die Ermittler ebenso wenig wie über den möglichen Tatablauf.«Wir ermitteln mit Hochdruck, Details bekommen sie von mir dazukeine. Auch nicht über den mutmaßlichen Täter», sagt StaatsanwaltThomas Kramer und verweist auf die laufenden Ermittlungen. Noch istnicht einmal geklärt, ob der 28-Jährige und die Opfer auf demSchießplatz durch dieselbe Waffe starben. Ein ballistisches Gutachtendazu soll erst Ende der Woche fertig sein.

In Halle obduzieren Gerichtsmediziner die vier Leichen. «Ich gehedavon aus, dass die Ergebnisse am Dienstag vorliegen», sagt Kramer.Derweil konzentrieren sich die Ermittler darauf, Licht ins Dunkel desVerbrechens zu bringen. Sie befragen weiter Zeugen, weil immer nochnicht feststeht, in welchem Verhältnis der mutmaßliche Täter und dieOpfer zueinander standen. Gab es überhaupt Verbindungen? Oder ist ihrTod eine Verkettung unglücklicher Umstände? Vielleicht sogar einmissglückter Einbruch?

Verschiedene Medien berichteten, der mutmaßliche Täter habe ineinem Wohnheim für verhaltensauffällige Menschen gelebt. Er sollMedikamente genommen haben und begeisterter Sportschütze gewesensein. Angeblich könnte er zumindest den 25-Jährigen von gemeinsamenAktivitäten in einem Jagd- oder Schützenverein gekannt haben. KeinKommentar, heißt es von der Staatsanwaltschaft dazu.