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Deutschland-Tour Deutschland-Tour: Robbie zum Schnäppchenpreis

Von Susann Huster 10.07.2006, 18:11

Dresden/MZ. - Robbie Williams zum Schnäppchenpreis. Dieser Traum vieler Fans ist am Montag in Dresden wahr geworden. Allerdings bezogen sich die lockenden Angebote nicht auf "Mr. Entertainment" persönlich, sondern auf die Karten für sein Konzert in der sächsischen Landeshauptstadt. Schon für 15 Euro waren die Tickets für das Konzert-Event des Jahres zu haben - Sonderangebote, die Schwarzmarktverkäufern das Leben schwer machten. Grund für das Überangebot war wohl das später angesetzte Zusatzkonzert, das am Dienstag an gleicher Stelle stattfindet.

Zum Deutschland-Tour-Auftakt des Entertainers herrschte am Montag in Dresden der Ausnahmezustand. Etwa 80 000 Frauen und Männer pilgerten zur Festwiese auf dem Ostragehege, um sich vom Ex-Take-That-Beau unterhalten zu lassen. Unter den Williams-Fans waren Petra Panhausen, Annette Maseberg und Ines Jannausch aus Aschersleben. Die drei Krankenschwestern hatten sich extra einen Tag frei genommen, um den zum "Sexiest Man" gekürten Star auf der Bühne in Aktion zu erleben. "Ob er wirklich der Beste auf dieser Welt ist, weiß ich nicht. Aber knackig ist er schon", sagte Panhausen.

Sie und ihre Freundinnen haben ihre Stehplatz-Karten bereits im November übers Internet erstanden und dafür 75 Euro pro Stück hingeblättert. "Nur die Harten bekommen die Stehplätze", so die junge Frau, die ihr Kind "verborgt" und ihren Mann mit nach Dresden genommen hat. Ja, sagte auch Panhausens Kollegin Annette Maseberg. Sie sei auf jeden Fall Robbie-Williams-Fan, wenn auch kein euphorischer. Freundin Petra Panhausen fügte hinzu: "Ich finde seine Musik schön, auch wenn er ein bisschen irre ist."

"Wie verrückt abfeiern" wollten die jungen Frauen aus Aschersleben in jedem Fall. Platz zum Jubeln wollten sie sich schon verschaffen. Die Feuerzeuge für die Ballade "Angels" haben sie eingesteckt. Das ist übrigens auch Annette Masebergs Lieblingssong von Robbie. Und Petra Panhausen wartete vor allem auf "Let me entertain you". "Wenn wir bis dahin nicht kollabiert sind", schränkt sie ein.

Tatsächlich hat sich der Superstar aus dem englischen Städtchen Stoke-On-Trent für sein erstes Konzert in Deutschland einen der heißesten Tage des Jahres ausgesucht. Schon am Nachmittag fuhren immer wieder Krankenwagen mit Blaulicht vor, um Hitze-Opfer zu versorgen. Nicht nur die erfolglosen Kartenverkäufer, auch die Fans saßen bereits Stunden vor dem Konzert schon ziemlich geschafft auf dem Gehsteig und gönnten sich kühle Getränke, bevor sie sich ins Getümmel der 80 000 stürzten. Ein junger Mann im roten T-Shirt rief voller Inbrunst: "Ich bin der größte Robbie-Williams-Fan." Der Star wies ihm und all den anderen Fans auf großen Werbeplakaten mit erhobenem Zeigefinger den Weg zum Mega- Event.

Christiane Dreyer aus Halle war gemeinsam mit sieben Freunden nach Dresden gekommen, um ihren Robbie zu sehen. "Ich finde seine Stimme toll", sagte sie und erntete dafür ein ungläubiges Lachen ihres Freundes. Sie erwarte, dass Robbie so richtig für Party sorgen werde. Und auch sie kann ihr Lieblingslied "Angels" mitsingen.

Während sich die Massen voller Vorfreude auf das Konzert durch den Einlass zwängten, saßen die Kartenverkäufer mit ihren Schnäppchen-Schildern weiter am Straßenrand. Manche von ihnen hatten dabei noch ganze Ticketbündel in der Hand. Einer von ihnen griff schließlich zur radikalsten aller Methoden: Er bot seine Tickets zum Nulltarif an.