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DDR-Grenztruppen DDR-Grenztruppen: Ehemalige Offiziere vor Gericht

20.11.2001, 15:05

Magdeburg/dpa. - Ein heute 71 Jahre alter früherer Kommandeurder DDR-Grenztruppen und sein zehn Jahre jüngerer Stellvertreterstehen seit Dienstag wegen Totschlags vor dem MagdeburgerLandgericht. Beiden wird vorgeworfen, zwischen 1969 und 1981 amVerlegen von Splitterminen an der innerdeutschen Grenze im frühenBezirk Magdeburg beteiligt gewesen zu sein. 1980 soll ein 28-jährigerDDR-Flüchtling in dem Grenzabschnitt durch solch eine Mine getötetworden sein.

Beide Angeklagte wiesen zum Prozessauftakt darauf hin, dass siefür das Verlegen der Minen nicht verantwortlich gewesen seien.Hierfür sei eine Pioniereinheit des Grenzkommandos Nord zuständiggewesen. «Ich stehe zu meiner Verantwortung, will aber keine Schuldfür Taten übernehmen, für die ich und mein Stellvertreter nichtzuständig waren», sagte der 71-Jährige. Für den Prozess sind nochzwei weitere Verhandlungstage vorgesehen.

Entgegen ersten Angaben des Landgerichts handelt es sich bei demProzess nicht um die letzte Hauptverhandlung in Magdeburg wegenStraftaten an der innerdeutschen Grenze. Im nächsten Frühjahr sollvor der Jugendstrafkammer noch ein Verfahren wegen Todesschüssen am«Eisernen Vorhang» eröffnet werden.