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Corona-Lockdown noch länger und strenger Corona-Lockdown noch länger und strenger: Masken auch im Unterricht?

Von Hagen Eichler und Julius Lukas 23.11.2020, 21:01
Schülerinnen sitzen  zu Beginn des Unterrichts mit Mundschutz im Klassenzimmer.
Schülerinnen sitzen  zu Beginn des Unterrichts mit Mundschutz im Klassenzimmer. dpa

Magdeburg/Dessau - Die für November verhängten Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus werden voraussichtlich um drei weitere Wochen verlängert. Die Ministerpräsidenten seien sich einig, dass derzeit keine Zeit für Lockerungen sei, sagte Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) am Montag in Dessau-Roßlau. Für Schulen kündigte er sogar Verschärfungen an.

Sachsen-Anhalt müsse bei den Schulen „noch mal nachschärfen“, sagte Haseloff, ohne Details zu nennen. Der Beschlussvorschlag des Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD), sieht eine Maskenpflicht für Schüler ab Klasse sieben auch im Unterricht vor.

Greifen soll diese Regelung, wo in sieben Tagen „deutlich mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner“ festgestellt werden. Derzeit kommen in Sachsen-Anhalt zehn der 14 Regionen auf solche Werte. Unter der Marke von 50 Neuinfektionen lagen der Landkreis Stendal und Dessau-Roßlau, knapp darüber Halle und Harzkreis. Besonders schnell verbreitet sich das Virus im Jerichower Land (163), im Burgenlandkreis (131) und im Saalekreis (110).

Noch am vergangenen Donnerstag hatte Bildungsminister Marco Tullner (CDU) im Landtag eine Maskenpflicht im Unterricht abgelehnt. Gründliches Lüften reiche aus, um das Virus in Schach zu halten, sagte er. Haseloff stellt das nun also in Frage. Der Regierungschef deutete zudem eine Änderung der Ferientermine an. Laut Tullner wird ein Schulbeginn am 11. statt am 7. Januar geprüft. Dabei wären nur zwei Unterrichtstage betroffen, und dennoch könnte das Jahr mit zehn Tagen ohne Schulbetrieb starten. „Damit würden Infektionen aus den Feiertagen nicht in die Schulen getragen werden“, sagte Tullner der MZ.

Die von Berlin verfasste Beschlussvorlage sieht zudem vor, den Schülerverkehr durch einen gestaffelten Schulbeginn zu entzerren. SPD-Landtagsfraktionschefin Katja Pähle schlug vor, für den Schülertransport auf Kosten des Landes Reisebusse anzumieten. Das verringere das Gedränge und helfe den Busunternehmern.

Corona-Regeln sollen bis 20. Dezember verlängert werden

Nach dem Berliner Papier sollen die jetzigen Corona-Regeln bis zum 20. Dezember verlängert werden, darunter die Schließung von Gastronomie und Kultureinrichtungen. Die Kontaktbeschränkung für private Treffen soll noch verschärft werden: Statt zehn sollen sich nur noch maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen dürfen. Kinder unter 14 Jahren sind nicht eingerechnet. Geplant ist auch ein Feuerwerksverbot zu Silvester - das lehnt Ministerpräsident Haseloff allerdings ab. Er wie auch Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) knüpfen zudem die Verlängerung des Teil-Lockdowns an die Bedingung, dass auch die Wirtschaftshilfen verlängert werden.

Gestritten wird um Museen, Theater und Orchester. Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) fordert, Kulturstätten „möglichst bald und mit Augenmaß“ zu öffnen. Über all die Forderungen wollen die Regierungschefs der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch entscheiden.

Am Montag verkündete Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zudem, dass der Bund fünf Millionen Dosen des Impfstoffs von IDT Biologika aus Dessau-Roßlau kauft. Laut Spahn laufen bereits die Vorbereitungen für erste Impfungen. Diese könnten - sofern ein zugelassenes Mittel vorhanden ist – im Dezember beginnen. (mz)