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Bürgermeisterwahl Bürgermeisterwahl: Wahlsieger Jung geht in Leipzig in die zweite Amtszeit

Von Gitta Keil 18.02.2013, 15:52
Ein Wahlplakat von Amtsinhaber Burkhard Jung (SPD) hängt hinter einer grünen Ampel in Leipzig.
Ein Wahlplakat von Amtsinhaber Burkhard Jung (SPD) hängt hinter einer grünen Ampel in Leipzig. DPA Lizenz

Leipzig/DPA - Leipzigs wiedergewählter Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) will in seiner zweiten Amtszeit für den Ausbau von Kitas und Schulen sorgen. Außerdem soll die regionale Wirtschaft gestärkt werden, damit Arbeitsplätze für die wachsende Sachsenmetropole entstehen, wie Jung ankündigte. Er war am Sonntag mit 45 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt worden. Die Wahlbeteiligung lag bei diesem zweiten Wahlgang bei 34,2 Prozent.
Im laufenden Haushalt seien erstmals 100 Millionen Euro für Neubau und Sanierung eingeplant, betonte das alte und neue Stadtoberhaupt. Um den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz ab August 2013 umzusetzen, müssten mindestens 2500 Kita-Plätze zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. „Das ist sehr ambitioniert, aber ich bin optimistisch, dass wir das schaffen“, sagte Jung der Nachrichtenagentur dpa. Er setze auf wirtschaftliches und demografisches Wachstum. „Das ist unsere einzige Chance, um mit westdeutschen Kommunen auf Augenhöhe im Wettbewerb zu stehen.“ Die Gewerbesteuereinnahmen sollten sich in den kommenden sieben Jahren verdoppeln.
Unterdessen stieß die Wiederwahl von Jung auf ein geteiltes Echo. Es habe am Ende noch einmal für Burkhard Jung gereicht, weil die CDU und die anderen Parteien nicht so den Willen zum Wechsel gehabt hätten, wie man das in so einer Situation brauche, sagte Sachsens CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer dem Radiosender MDR Info.
Seinen Leipziger Parteifreunden bescheinigte er eine verfehlte Themensetzung im Wahlkampf. Die Leipziger CDU müsse auch noch einmal darüber nachdenken, ob sie alles richtig gemacht habe. Der CDU-Kandidat und frühere Polizeipräsident Horst Wawrzynski war mit 28,7 Prozent auf Platz zwei gelandet. Der Kreisvorsitzende der CDU Leipzig, Detlef Schubert, war noch am Wahlabend zurückgetreten, wie Kreisgeschäftsführer Christian Kötter am Montag bestätigte.
Die Landesvorsitzende der Grünen, Claudia Maicher, betonte, Burkhard Jung habe es in den vergangenen sieben Jahren nicht vermocht, die Hälfte der Wähler von seiner Arbeit zu überzeugen. Die niedrige Wahlbeteiligung bleibe ein Problem. Eine Politik an den Einwohnern vorbei sei keine Politik der Zukunft.
In Leipzig ist die Einwohnerzahl in den vergangenen Jahren um rund 35 000 auf deutlich über eine halbe Million gestiegen. Die Arbeitslosigkeit hat sich in den zurückliegenden Jahren zwar halbiert, liegt aber immer noch bei 10 Prozent. Der Schuldenberg türmt sich auf 700 Millionen Euro.