"Wohnen im Kuhndorftal": "Wohnen im Kuhndorftal": Gutenborner zeigen Skepsis gegenüber neuem Wohngebiet

Röden - Eigentlich wollte der Rat der Gemeinde Gutenborn in seiner jüngsten Sitzung über einen neuen Bebauungsplan unter dem Titel „Wohnen im Kuhndorftal“ abstimmen. Auf rund 13.500 Quadratmetern könnten am westlichen Ortsrand von Röden neue Eigenheime entstehen. „Die Nachfrage nach neuen Wohngebieten in unserer Gemeinde ist größer als das Angebot“, erklärte Bürgermeister Stefan Leier (CDU). Doch einige Einwohner waren so skeptisch, dass der Beschluss zurückgestellt wurde und auf Vorschlag von Norbert Salzmann (Bürgervereinigung) zunächst eine Einwohnerversammlung abgehalten werden soll. „Ich sehe, dass hier noch einiges an Redebedarf besteht“, so Salzmann.

Der Anstoß erfolgte, als im vergangenen Jahr zum dritten Mal der Kuhstall vor dem Dorfeingang aus Richtung Rippicha brannte. Diesmal war er endgültig nicht mehr zu retten. Eigentümer Julius Müller von der Droßdorfer Agrargenossenschaft hatte dann Kontakt zu einem Investor, der sich für eine Bebauung des Areals interessierte. „Das ist aber erstmal nur eine Idee zur Verbesserung des Areals. Wir haben zwar gute Kontakte zur Sparkasse, die sich bei einem Vor-Ort-Termin zur Erschließung und Vermarktung positiv geäußert hatte. Aber alles steckt noch in den Kinderschuhen“, so Müller in der Sitzung. Steffen Kühn (CDU) bemerkte, „dass, wenn das nicht mit der Sparkasse klappt, wir wohl das Gebiet als Gemeinde erschließen müssen.“

Die Rödenerin Gabriele Schlei wollte wissen, wie das die Einwohner betrifft. Christoph Senf, ebenfalls Rödener, äußerte sich darauf dann schon skeptischer. „Wir sind hier auch Landwirte und wir haben alle unsere Eigenheiten. Was bedeutet das für unser Dorfleben, wenn zehn neue Familien dazu kommen?“ Julius Müller wollte ihn beruhigen und meinte: „Wer sich dort ein Haus bauen will, wird ganz sicher wissen, dass es da auch Landwirtschaft gibt. Da werden sich die Leute drauf einstellen.“ Die Gemeinde Gutenborn wird nun eine Versammlung einberufen, bei der auch Bürgermeister Leier als Rödener sicher auch privat Interesse zeigen wird. (mz)