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„Interessen auf einen gemeinsamen Nenner bringen“ Wie sich Lützener für den Erhalt des Garagenkomplexes an der Promenade einsetzen

In Lützen gibt es Streit um Unterstellplätze für Fahrzeuge. Was der Bürgermeister den Eigentümern zu erzählen hat und wie diese nun vorgehen wollen.

Von Martin Walter Aktualisiert: 02.08.2021, 17:19
Bürgermeister Uwe Weiß (Mitte) diskutierte  mit den zahlreichen Eigentümern, wie es mit dem Garagenkomplex weitergehen könnte.
Bürgermeister Uwe Weiß (Mitte) diskutierte mit den zahlreichen Eigentümern, wie es mit dem Garagenkomplex weitergehen könnte. Foto: Martin Walter

Lützen/MZ - In Lützen möchte sich ein Verein beziehungsweise eine Interessensgemeinschaft gründen, um den Garagenkomplex an der Promenade zu erhalten. Der Grund dafür ist, dass die Stadt erwägt, baufällige Garagen abzureißen. Dies sei im Rahmen des Stadtsanierungsprogramms in Auftrag gegeben worden, um „Schandflecke“ in der Stadt zu beseitigen, wie Bürgermeister Uwe Weiß (SPD) am Sonntagvormittag vor rund 40 Garageneigentümern erklärte.

Kampf um Garagen-Erhalt: Grundstück gehört der Stadt und großer Teil stehe leer

Er selbst habe auf die Abrisspläne keinen Einfluss, die Stadtverwaltung befolge damit einen Beschluss des Stadtrats. Er wies aber darauf hin, dass alle Eigentümer, „von denen wir die Adresse haben“, angeschrieben und gefragt worden seien, ob sie ihre Garagen verkaufen möchten. Da der „Grund und Boden“, auf dem die Garagen stehen, der Stadt gehören, hätte sie auch die Möglichkeit, Kündigungen auszusprechen. In beiden Fällen seien dafür Entschädigungszahlungen im Haushalt eingeplant.

So weit wolle man es aber nicht kommen lassen, weshalb sich Uwe Weiß um eine einvernehmliche Lösung bemühe: „Ich mache nicht alles mit, bin aber für alles offen.“ Dies könnte jedoch schwierig werden, haben doch „alle ein Interesse, unsere Garagen zu behalten“, wie Wolfram Albrecht, einer der Besitzer, sagte. Zumindest alle Anwesenden. Denn ein Teil der 143 Garagen steht leer, ein weiterer Teil gehöre Auswärtigen, die die Garagen zum Teil gar nicht selbst nutzen, sondern sie als Spekulationsobjekte teuer vermieten würden. „Da sind beispielsweise auch Leipziger dabei, die gar nichts mit Lützen zu tun haben“, sagte Uwe Weiß.

Bürger wollen „Garagenverein“ für den Erhalt des Garagenkomplexes an der Promenade gründen

Die Antwort auf die Frage, wie es nun konkret mit den Garagenkomplex weitergehen solle, blieb der Bürgermeister den Anwesenden schuldig, doch wolle er sich am Montag mit dem Lützener Bauamtsleiter zusammensetzen, um die Thematik zu besprechen und ein weiteres Treffen mit den Garageneigentümern zu vereinbaren. Auch ein Gutachter könne bestellt werden, um den Zustand der Garagen zu bewerten, was laut Uwe Weiß aber ebenfalls eines Stadtratsbeschlusses bedürfe. Eine Aufnahme des Themas in der nächsten Sitzung des Bauausschusses könne indes schwierig werden, da bereits rund 30 Tagesordnungspunkte auf der Agenda stünden.

Eine Gruppe um Wolfram Albrecht möchte nun die Initiative ergreifen und eine Art „Garagenverein“ für den Erhalt gründen. Einen ersten Fahrplan hat die Gemeinschaft sich auf den Weg gegeben. Zunächst wolle man den Leerstand sowie die Teilnahmebereitschaft der Besitzer erfragen und „die Interessen auf einen gemeinsamen Nenner bringen“, so Wolfram Albrecht. Dann möchte man das Anliegen „mit dem Bauausschuss auskämpfen“, wie es Eigentümer Jan Günther formulierte. Die Gruppe sei zudem bereit, „für Ordnung und Sauberkeit“ auf dem Gelände zu sorgen.