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Weingut Böhme  Weingut Böhme : Harte Arbeit in der Steillage

Von Dieter Jäger 10.10.2016, 11:54
Gesunde Trauben sind gewachsen. Davon kann sich auch Gleinas Weinprinzessin Luisa Winzer überzeugen, die - natürlich mit Krone - zu den fleißigen Lesern am Sonnabend gehörte und zur Verstärkung auch ihren Freund Florian Kümpel mitgebracht hatte.
Gesunde Trauben sind gewachsen. Davon kann sich auch Gleinas Weinprinzessin Luisa Winzer überzeugen, die - natürlich mit Krone - zu den fleißigen Lesern am Sonnabend gehörte und zur Verstärkung auch ihren Freund Florian Kümpel mitgebracht hatte. G. Schröder

Gleina - Das ist in jedem Jahr im Gleinaer Weingut Böhme und Töchter eine besondere Herausforderung, die einer gründlichen Planung bedarf: die Weinlese in der Steillage des Schweigenbergs in Freyburg. Da ist an Vollernter nicht zu denken, nur wenig mit Technik machbar. Der etwa 0,3 Hektar große Hang, den Böhmes von der Freyburger Familie Scheiding gepachtet haben und bewirtschaften, ist zwar durch Terrassen entschärft, hat aber teilweise 40 Prozent Gefälle. Da sind sportliche Pflücker gefragt und ausdauernde Buttenträger, die die Treppenübergänge mit ihrer Last meistern.

Weingutchef Frank Böhme war deshalb am Sonnabend erst einmal froh, dass das Wetter einigermaßen passte, es nicht zu kalt und auch nicht zu warm war. Denn zu den insgesamt 22 Arbeitern im Weinberg gehörten sogar aus Thale angereiste Stammhelfer, die sich seit mehr als zehn Jahren selbst melden und ihre Hilfe an diesem Hang im Schweigenberg anbieten. Mit Partnerinnen sind das ehemalige Fußballer im nun schon gesetzteren Alter, die nach einem freundschaftlichen Vergleich mit einheimischen Kickern die Bande zu Gleina geknüpft hatten. Nun „wetteifern“ die Thalenser halt mit einstigen „Rivalen“ bei der Lese im Schweigenberg. Und dort war auch die Gleinaer Weinprinzessin Luisa Winzer als fleißige Helferin dabei.

Weißburgunder ist dort angebaut, der in der Steillage besonders viel Sonne einfangen kann. Dessen Ernte ist zwar mit harter Arbeit verbunden. Frank Böhme sagt aber: „Das ist eine Hassliebe. Es ist mein Lieblingsweinberg, weil die Weine Spaß machen.“ Und der Weißburgunder vom Schweigenberg gehört auch immer wieder zu den am meisten auch von Experten geschätzten Böhme-Weinen (siehe auch „Fakten“). Am Sonnabend waren inklusive eines zünftigen Spätfrühstücks im Weinberg nach knapp fünf Stunden alle Trauben von den Rebstöcken und im Gleinaer Weingut angeliefert. Böhme stufte sie als gesund ein, bewertet aber die diesjährigen Säurewerte ob des zu trockenen Sommers als generell „niedriger als typisch Saale-Unstrut“.

Zu dieser Einschätzung kommt er, nachdem Böhmes von ihrer insgesamt rund fünf Hektar großen Rebfläche bereits die Sorten Müller-Thurgau, Bacchus, Gutedel, Portugieser und Silvaner geerntet haben. Auf die Lese warten noch auf knapp zwei Hektar Spätburgunder, Riesling und Chardonnay. „Da ist noch Luft“, weiß der Weingutchef und meint damit Sonne, über die er sich gestern gefreut hat. Und während sich seine fleißigen Helfer Sonnabend nach getaner Arbeit noch mal auf dem Winzerhof stärkten, hieß es für Frank Böhme, die Trauben zu verarbeiten, womit er bis Sonntag um 3 Uhr zu tun hatte.