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Weinbau an Saale-Unstrut Weinbau an Saale-Unstrut: Drei Majestäten auf Tour

Von Gerd Stöckel 21.02.2018, 09:10
Die Deutsche Weinkönigin Katharina Staab (l.) und die Deutschen Weinprinzessinnen Laura Lahm und Charlotte Freiberger (2.u.4.v.l.) besuchen die Rotkäppchen Sektkellerei in Freyburg. Begleitet werden sie von Saale-Unstrut-Weinkönigin Juliane Beer und der Weinprinzessin von Burgwerben und Kriechau, Ann-Kathrin Fischer (r.).
Die Deutsche Weinkönigin Katharina Staab (l.) und die Deutschen Weinprinzessinnen Laura Lahm und Charlotte Freiberger (2.u.4.v.l.) besuchen die Rotkäppchen Sektkellerei in Freyburg. Begleitet werden sie von Saale-Unstrut-Weinkönigin Juliane Beer und der Weinprinzessin von Burgwerben und Kriechau, Ann-Kathrin Fischer (r.). Biel

Freyburg - „Wenn dieser Tisch erzählen könnte“, sagte Ulrich Wiegel, Geschäftsführer der Rotkäppchen-Sektkellerei in Freyburg. Wohl wahr. An dem Tisch hat Bayerns Ministerpräsident Stoiber gesessen, Altkanzler Schröder und die heutige Kanzlerin Merkel, als diese noch nicht Kanzlerin war. Am Dienstag saßen daran drei deutsche Majestäten - die derzeitige Deutsche Weinkönigin Katharina Staab und die Deutschen Weinprinzessinnen Charlotte Freiberger und Laura Lahm. Die machen noch bis heute Abend ihren Antrittsbesuch im hiesigen Weinbaugebiet und sahen sich in Begleitung von Juliane Beer, der Weinkönigin von Saale-Unstrut, zunächst im Hause Rotkäppchen um. „Saale-Unstrut ist für uns echtes Neuland, wir sind sehr gespannt“, sagte Katharina Staab.

Rotkäppchen immerhin war den Damen auch zuvor schon ein Begriff, den zum Coaching für die Bewerberinnen um die deutsche Weinkrone gehört inzwischen auch eine Einführung in die Sektherstellung, die sie am Rotkäppchen-Mumm-Standort in Eltville erhalten.

Die Deutsche Weinkönigin wird alljährlich Ende September in Neustadt an der Weinstraße gekürt, wo sich die Repräsentantinnen aller 13 deutschen Anbaugebiete um das Amt bewerben. Die beiden Kandidatinnen, die sich nach der Weinkönigin platzieren, bekleiden dann das Amt einer Deutschen Weinprinzessin, fungieren auch als Stellvertreterinnen der Königin.

Machte früher allein die Weinkönigin ihren Besuch im Anbaugebiet, wird sie seit vorigem Jahr von beiden Prinzessinnen begleitet. Dafür bleiben die Damen nun nur noch anderthalb Tage. Ziel der Besuche sei es ja, dass sie das jeweilige Anbaugebiet und dessen Weine kennenlernen, um diese angemessen und kompetent im In- und Ausland vertreten zu können, begründet das Susanne Becker vom Deutschen Weininstitut (DWI). Und das gelte eben nicht nur für die Weinkönigin, sondern auch für die Prinzessinnen. Dass die Einladung von den Anbaugebieten erfolgt und diese die Kosten tragen, sei da auch zu berücksichtigen. „Die Rückmeldung der bisherigen Majestäten war, dass das Kennenlernen eines Gebietes mit einem intensiven Programm in anderthalb Tagen gut möglich ist und die Damen zudem lieber zu dritt fahren.“

Ein Wermutstropfen für die Region: Zum Freyburger Winzerfest kann man auf die Deutsche Weinkönigin nicht mehr hoffen. Das war von Siegfried Boy, dem Präsidenten des Weinbauverbandes Saale-Unstrut, zur jüngsten Verbandstagung kritisiert worden.

Beim Freyburger Winzerfest handele es sich um eine regionale Veranstaltung, bei der Weine der Region im Mittelpunkt stehen, antwortete das DWI auf eine Nachfrage von Tageblatt/MZ. „Gemäß den Richtlinien für den Einsatz der deutschen Weinmajestäten dürfen diese nur bei Veranstaltungen, die überregional sind und bei denen Weine aus mindestens drei Anbaugebieten im Mittelpunkt stehen, auftreten“, so Susanne Becker.

Was freilich Weinbaupräsident Boy nicht so recht einleuchten will, denn in der Pfalz nehme man es seines Wissens mit dem überregionalen Charakter einer Veranstaltung auch nicht so genau. Man habe das auch deshalb so vereinbart, um der jeweiligen Gebietsweinköniginnen nicht die Show zu stehlen, die ja sonst im Schatten der deutschen Majestäten stünde, so das DWI weiter.

Nun ja, eine hiesige Weinkönigin müsste das nicht fürchten, und für eine Majestät von Rhein oder Nahe wäre es sicherlich durchaus ein Erlebnis, dabei zu sein, wenn am zweiten Septemberwochenende in Freyburg Bacchus steppt. So muss den Damen das intensive Programm der anderthalb Tage reichen, um Saale-Unstrut kennenzulernen.

Auch für Weinmajestäten stehen Hygiene-Vorschriften noch über der standesgemäßen Kleiderordnung. Daniela Othenthal vom Rotkäppchen-Marketing (3.v.r.) führt sie durch die modernen Abfüllhallen.
Auch für Weinmajestäten stehen Hygiene-Vorschriften noch über der standesgemäßen Kleiderordnung. Daniela Othenthal vom Rotkäppchen-Marketing (3.v.r.) führt sie durch die modernen Abfüllhallen.
Biel