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Pläne verschoben Warteschleife für das Abwasserortsnetz in Waldau

Statt in diesem Herbst soll der Kanalbau in Waldau erst im Sommer kommenden Jahres starten. Warum der AZV seine Pläne verschoben hat.

Von Iris Richter 30.07.2021, 15:30
Arbeiten im Abwasserrohr
Arbeiten im Abwasserrohr (Foto: Peter Lisker)

Osterfeld/MZ - Die Chancen stehen gut, dass Ende August die Vollsperrung der Landesstraße 190 in Osterfeld im Bereich des Abzweiges zum Ortsteil Waldau aber auch zur Bachstraße aufgehoben werden kann. In dieser Woche haben die Asphaltierungsarbeiten in dem Abschnitt begonnen. Dann entspannt sich die Verkehrssituation in der Kleinstadt etwas, weil die Dörfer Waldau und Haardorf aber auch Goldschau wieder einfacher erreichbar sind.

Seit Mai dieses Jahres wird unter Federführung der Verbandsgemeinde Wethautal hier nicht nur die marode Straße saniert, sondern vor allem auch etwas für den Hochwasserschutz getan. Bis Herbst kommenden Jahres wird so auf dieser Straße abschnittweise gebaut, was bedeutet, dass Autofahrer Umleitungen in Kauf nehmen müssen. Die Bauarbeiten in der Bahnhofstraße haben dabei auch Auswirkungen auf die Pläne des Abwasserzweckverbandes Naumburg (AZV), der eigentlich Ende dieses Jahres mit Kanalbauarbeiten für das Waldauer Ortsnetz beginnen wollte. „Doch die Arbeiten in der Bahnhofstraße haben erst einmal Priorität, zumal dort auch die Landesstraßenbaubehörde involviert ist. Denn unsere Arbeiten würden, wenn sie wie geplant starten würden, die Verkehrssituation in Osterfeld noch mehr verschärfen und damit auch die Bürger noch mehr belasten und das wollen wir nicht“ , sagt Toni Winkler, Leiter des Sachgebietes Investition/Vergabe beim AZV in Naumburg.

AZV setzt auf Synergieeffekte

Letztlich sei der Baustart ohnehin verzögert, denn ein Wechsel des Ingenieurbüros innerhalb der Planungen für die Baumaßnahme im Ortsteil Waldau, die seit 2019 laufen, hätte zusätzlich mit dazu beigetragen. Vielmehr setzt man im AZV nun auch auf Synergieeffekte. Denn die während der aktuellen Bauarbeiten auf der Bahnhofstraße genutzte Umleitung für den regionalen Verkehr, soll dann auch während des Waldauer Kanalbaus beibehalten werden. Da auch in Waldau in Bauabschnitten gearbeitet werden soll, ist zwischenzeitlich das Dorf ähnlich wie in Osterfeld praktisch geteilt. Zumindest solange wie das Pumpwerk im Bereich des Spielplatzes errichtet wird.

Der Baustart für den Kanalbau in Waldau soll nun im August 2022 erfolgen. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Ausschreibungen der Arbeiten, die in den Wintermonaten ausgeschrieben werden sollen. Finanziert wird das Ganze auch mit Mitteln vom Land, das die Maßnahme zu 65 Prozent fördert. Da der Verbindungssammler aus Richtung Kleinhelmsdorf kommend bereits in der Erde ist, muss „nur“ noch das Ortsnetz gebaut werden. Aber das bedeutet, dass „nur“ im Bereich Abwasser 1,4 Kilometer Schmutzwasserleitungen sowie 200 Meter Druckleitung verlegt werden müssen.

37 Schächte werden gesetzt

Zudem werden 37 Schächte gesetzt, ein Pumpwerk gebaut sowie etliche Hausanschlüsse installiert. Insgesamt anderthalb Jahre bis Dezember 2023 sind für die Arbeiten in Waldau veranschlagt. „Wir streben natürlich eine Gemeinschaftsbaumaßnahme mit der Stadt, der Verbandsgemeinde aber auch der Midewa an. Dafür laufen die Absprachen“, so Toni Winkler.

Ausgenommen von den Kanalbauarbeiten ist der Dorfteil Waldau-Fabrik. Hier habe eine Wirtschaftlichkeitsprüfung ergeben, dass eine dezentrale Lösung günstiger ist. Für die Anlieger dort bedeutet das, dass sie Kleinkläranlagen vorhalten müssen. Parallel zu den Arbeiten im Osterfelder Ortsteil Waldau will der AZV Naumburg auch im Ortsteil Goldschau aktiv werden und hier 2,3 Kilometer Schmutzwasserleitungen verlegen. Für diesen Ortsteil ist bereits ein vorzeitiger Maßnahmebeginn bewilligt, so dass die Hoffnung auf EU-Fördermittel, mit denen man plant, berechtigt ist. Bis Ende 2024 soll das Ortsnetz für die zentrale Abwasserbeseitigung in Goldschau stehen.