Teuchern und Borken Teuchern und Borken: Neustart einer Partnerschaft

Teuchern - Eines steht in Teuchern fest: Die Partnerschaft zwischen der Stadt im Burgenlandkreis und der hessischen Partnerkommune Borken soll wieder enger werden.
Darüber waren sich am Sonnabend alle Anwesenden während der Geburtstagsfeier anlässlich des 25-jährigen Partnerschaftsjubiläums im Teucherner Rathaus einig. Momentan sind die Verbindungen zwischen den Einrichtungen und Vereinen beider Kommunen etwas eingeschlafen. Das war nicht immer so.
Bernd Heßler war seit 1987 Bürgermeister in Borken und am Sonnabend während der Festveranstaltung dabei. Er kann sich noch gut an die Ereignisse im Jahr 1989 erinnern. Am 9. November verfolgte er, was sich in Berlin an der Mauer abspielte. „Daran hat damals doch keiner geglaubt. Ich habe geheult, wie ein kleines Kind, als sich die Grenzen öffneten“, sagt der Mann.
Wartezimmer des Bürgermeisters
Der Teucherner Volker Schlegel war es, der den ersten Kontakt nach Borken herstellte. Er hatte dort Verwandtschaft, fuhr in die Stadt und setzte sich in das Wartezimmer des Bürgermeisters. Dort wartete er, bis dieser ihn empfing. Im Januar des nächsten Jahres fand der erste Besuch zwischen Heßler und dem damaligen Bürgermeister von Teuchern, Jörg Engel, statt. Dem folgten Kontakte zwischen Unternehmen beider Städte. Man half sich. Borken brachte beispielsweise damals erste Computertechnik nach Teuchern.
Die Sportvereine trafen sich und es bildeten sich Freundschaften. Am 10. Februar 1991 unterzeichneten schließlich die damaligen Bürgermeister, Richard Franke für Teuchern und Bernd Heßler für Borken, die Partnerschaftsurkunde. Gegenseitige Besuche bei den Stadtfesten, zu den Karnevalsveranstaltungen oder im Seniorenclub folgten. Der Fußballverein, die Handballer, die Volleyballer und die Tischtennisspieler trafen sich.
Borken schenkte der Teucherner Feuerwehr ein ausgedientes Einsatzfahrzeug. So erzählten es an diesem Sonnabend Teucherns heutiger Bürgermeister, Frank Puschendorf, und sein Amtskollege aus Borken, Marcel Pritsch-Rehm, sowie Bernd Heßler.
Reklame für die Partnerschaft
Mit der Zeit wurden die engen Bande aber etwas lockerer. Gepflegt wurden sie in den vergangenen Jahren nur noch zwischen den Verwaltungen und auf privater Ebene, so Frank Puschendorf.
Das soll sich nun aber wieder ändern. „Das geht nur von innen heraus durch den Menschen“, sagt Teucherns Ortsbürgermeister Dirk Angermann. Die Anwesenden wussten, wie sie vorgehen wollen. „Wir wollen in den Gemeinden Reklame für die Partnerschaft machen“, nennt Marcel Pritsch-Rehm ein Beispiel und schaut auf Dirk Angermann. Er ist der Vorsitzende des SV Teuchern und will dort die Mitglieder direkt ansprechen. So soll es auch mit den anderen Vereinen geschehen.
„Der Grundstein, der vor 25 Jahren gesetzt wurde, soll wieder ausgebaut werden“, sagt Frank Puschendorf zustimmend. Das sei eigentlich gar nicht so schwierig. Es müsse nämlich nichts neu erfunden werden. Es könnten gegenseitige Klassenfahrten von Teuchern und Borken organisiert werden. Die Partnerstädte könnten sich in die bereits bestehenden Heimat- oder Stadtfeste mit einbringen.
Das beste Symbol für die Visionen war wahrscheinlich das Jubiläumsgeschenk, welches Teuchern Borken gemacht hatte. Es handelte sich um die zwei Rathäuser beider Städte, vom Bildhauer Felix Hafner in Stein gemeißelt. Sie verbindet eine Brücke. Diese soll nun wieder öfter benutzt werden. (mz)