Forderung nach Lohnerhöhung um fünf Prozent Tarifstreik: 50 Lehrkräfte aus mehreren Schulen des Burgenlandkreises gehen in den Arbeitskampf

Weißenfels/MZ - Die Lehrer-Gewerkschaft GEW hat im Zuge der aktuell laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst am Mittwoch in Sachsen-Anhalt zu Streiks aufgerufen. Daran beteiligen sich nach Angaben des GEW-Kreisvorsitzenden Mike Tomaschewski auch etwa 50 Lehrkräfte aus mehreren Schulen und Schulformen des Burgenlandkreises. Sie würden am Mittwoch nicht in die Schule gehen, sondern mit dem Zug nach Halle zum Warnstreik fahren. Welche Schulen genau betroffen sein werden, ließe sich im Vorfeld aber nicht sagen.
Tarifstreik: 50 Lehrkräfte aus mehreren Schulendes Burgenlandkreises gehen in den Arbeitskampf
„Streiks sollten immer das letzten Mittel sein, aber wir verstehen die Anliegen der Lehrer“, sagt Nico Hinz, Vorsitzender des Kreiselternrats. Nichtsdestotrotz hoffen die Vorstandsmitglieder, dass sich möglichst wenig Lehrer beteiligen und es wirklich nur bei einem Tag Streik bleibt. „Es gibt so schon zu wenig Lehrer. Hinzu kommen Beeinträchtigungen durch Corona. Noch mehr Unterrichtsausfall können wir unseren Kindern nicht zumuten“, warnt Nico Hinz.
Der GEW-Landesvorsitzenden Eva Gerth sei klar, dass „die Eltern nicht übermäßig Verständnis für den Streik haben“. Aber aus Sicht der GEW gehe es darum, in der entscheidenden Verhandlungsphase Druck aufzubauen und „für unsere Interessen zu kämpfen“. Zudem habe es die bisher letzten Tarifverhandlungen und damit einhergehenden Lehrerstreiks im Burgenlandkreis und Sachsen-Anhalt vor zweieinhalb Jahren gegeben.
Kritik an Bezahlung und an der Politik für den Lehrermangel
In Teilen decken sich ihre Aussagen aber auch mit denen von Nico Hinz. Denn die Forderung nach einer Lohnerhöhung um fünf Prozent, mindestens aber 150 Euro pro Monat, begründet sie neben der hohen Inflationsrate in Deutschland, die laut Statistischen Bundesamt im Oktober bei etwa 4,5 Prozent lag, auch als Ausgleich für „die schweren Corona-Bedingungen“ unter denen die Lehrer arbeiten mussten und müssen.
Ebenso kritisiert auch sie die Politik für den Lehrermangel: „Wenn ich sarkastisch sein darf: Ein Tag Lehrerstreik ist nichts im Vergleich zu den Unterrichtsausfällen durch zehn Jahre Personalabbau durch die Landesregierung.“ Vor den Schulen soll indes nicht gestreikt werden. Das begründet Eva Gerth damit, dass man möglichst viele Lehrer bei der Kundgebung in Halle versammeln wolle, um ein starkes Signal an die Tarifgemeinschaft als Verhandlungspartner zu senden.