Standort in Naumburg betroffen Standort in Naumburg betroffen: Gehring-Konzern meldet Insolvenz an

Naumburg - Die deutschen Gehring Gesellschaften haben am Mittwoch beim Amtsgericht Stuttgart Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Davon betroffen sind die Standorte in Ostfildern, Naumburg und Wernigerode mit insgesamt 624 Mitarbeitern. Dies bestätigte am Mittwoch das in Ostfildern (Baden-Württemberg) ansässigen Maschinenbau-Unternehmen auf Anfrage von Naumburger Tageblatt/MZ. Die Zahl der Mitarbeiter in Naumburg war zuletzt mit 250 angegeben worden, was Gehring zu einer der größten hiesigen Firmen im verarbeitenden Gewerbe macht.
Den Angestellten in der Domstadt war schon am Dienstagnachmittag angekündigt worden, dass eine Insolvenz des Konzerns bevorsteht. „Die Löhne und Gehälter sind im Verlauf des vorläufigen Insolvenzverfahrens abgesichert. Der Geschäftsbetrieb wird uneingeschränkt fortgeführt, die Lieferfähigkeit ist weiterhin in vollem Umfang für bestehende und neue Aufträge gegeben“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Firma eng mit Strukturwandel der Automobilbranche verbunden
Obwohl es sich um einen tiefen Einschnitt handelt, kam die Entwicklung nicht gänzlich aus dem Nichts. Schließlich ist die Firma eng mit dem Strukturwandel in der Automobilindustrie verbunden und von der Abkehr vom Verbrennungsmotor betroffen. Hinzu kam die Corona-Krise.
Eine ausbleibende Lohnzahlung hatte den Mitarbeitern in Naumburg bereits zu denken gegeben. Über Details, Hintergründe und Auswirkungen der Insolvenz, vor allem auf das Werk in der Domstadt, will das Unternehmen am heutigen Donnerstag informieren. Wie Tageblatt/MZ inoffiziell erfuhr, ist man hier in Naumburg aber sehr zuversichtlich, dass auch in Zukunft in der Gehringstraße weiter produziert wird und auch wieder regulär Löhne gezahlt werden.
Neue Geschäftsfelder sollen erschlossen werden
Aus dem Konzernsitz heißt es: „Durch die Entwicklung neuer Produkte und Leistungen, vor allem in den Bereichen E-Mobilität, Lasertechnologie und Digitalisierung konnten neue Geschäftsfelder erschlossen werden. Vor diesem Hintergrund wird die Geschäftsleitung nun mit dem Insolvenzverwalter eine positive Neuaufstellung für die Zukunft entwickeln.“