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St. Michaelshaus Roßbach St. Michaelshaus Roßbach: Stammgast in neuer Herberge

Von Constanze Matthes 26.07.2017, 07:05
Probenarbeit: Andreas Conrad zählt zu den musikalischen Leitern der Jugendsingewoche.
Probenarbeit: Andreas Conrad zählt zu den musikalischen Leitern der Jugendsingewoche. Torsten Biel

Roßbach - Die Jugendbegegnungsstätte St. Michaelshaus in Roßbach ist voller Musik. Die Klänge eines Klaviers und die Stimmen eines Chors schallen durch den Flur. In zwei Tagungsräumen wird geprobt, Passagen mehrmals wiederholt.

Folgende Konzerte stehen auf dem Programm:

Donnerstag, 27. Juli, ab 19.30 Uhr Kirche Schellsitz;

Freitag, 28. Juli, ab 19 Uhr Kirche zu Haardorf;

Sonnabend, 29. Juli, ab 17 Uhr Stadtkirche St. Marien in Freyburg;

Sonntag, 30. Juli, Wenzelskirche Naumburg ab 10 Uhr Begleitung des Gottesdienstes, ab 12 Uhr Mittagsmusik; ab 19 Uhr Kirche in Predel.

Kantor Andreas Conrad gibt am Klavier den Ton vor und einige Hinweise. Ein Werk des englischen Komponisten Thomas Attwood Walmisley wird geübt. Die Komposition steht auf dem Programm der diesjährigen Sächsischen Jugendsingewoche, die seit 1993 in der Saale-Unstrut-Region zu Gast ist, hier probt und mehrere Konzerte in verschiedenen Kirchen bestreitet. Auf einem Schrank liegen zudem die Noten für Werke von Georg Friedrich Händel und Rudolf Mauersberger. „Wir werden wieder geistliche Musik aus den unterschiedlichsten Epochen vorstellen. Von Monteverdi bis hin zu Gospel. Das ist schon eine Tradition bei uns“, erzählt Johannes Dickert. Der Kirchenmusikdirektor aus Wurzen hat mit Kantor Andreas Conrad aus Zschorlau und Kantor Detlev Küttler aus Dresden die musikalische Leitung der Singewoche, einer Initiative des Kirchenchorwerkes und des Landesjugendpfarramtes der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen, übernommen. 25 Jugendliche und Erwachsene vorrangig aus Sachsen sowie aus Sachsen-Anhalt proben jeden Tag für mehrere Stunden. „Das ist kein Spaziergang. Ein strukturierter Tagesablauf gehört bei uns dazu“, sagt Dickert und verweist auf die bekannte Devise „Fordern und Fördern“. Schließlich gilt es, 25 Stimmen zu einem Chor zusammenzuführen und das einstudierte Programm vor Zuhörern in insgesamt sechs Kirchen zu präsentieren. Den Anfang der kleinen Tournee machte bereits am Sonntag der Gottesdienst im Naumburger Dom, an dem die Sängerinnen und Sänger mitwirkten. Trotz der intensiven Chorarbeit bleiben auch Phasen der Freizeit, werden Touren unternommen, steht ein Abend im Zeichen der Hausmusik. Einige der Teilnehmer haben ihr Instrument mitgebracht, von der Querflöte bis zur Gitarre. Auch eine Orgeltruhe und ein Kontrabass sind dabei.

Die 19-jährige Clara Theile aus dem sächsischen Kohren-Sahlis bei Leipzig nimmt bereits das fünfte Mal an der Jugendsingewoche teil. „Es ist schön, diese Gemeinschaft zu erleben. Wir sind ein supertolles Team“, sagt die junge Frau. Zu den „Stammgästen“ zählt auch der Dresdner Willy Wagner, ebenfalls 19 Jahre alt. „Mir gefällt das Konzertprogramm. Die Werkauswahl ist sehr spannend und abwechslungsreich“, meint er.

Dabei stand die langjährige Tradition der Singewoche an Saale und Unstrut mit der Schließung des Evangelischen Tagungsheims in Schönburg nahezu vor dem Aus. „Wir haben diese Entwicklung sehr bedauert“, so Dickert. „Wir standen vor der Wahl, die Singewoche nach Sachsen umzusetzen, an einem uns bekannten Haus neue Kontakte aufzubauen. Letztlich haben wir uns jedoch für die Region und die langjährigen Verbindungen zu den Kirchengemeinden entschieden. Wir mussten allerdings eine neue Herberge suchen.“ Die fand man im St. Michaelshaus, das den Teilnehmern sehr gefällt.

25 Jugendliche und Erwachsene aus Sachsen und Sachsen-Anhalt nehmen in diesem Jahr an der Sächsischen Jugendsingewoche teil.
25 Jugendliche und Erwachsene aus Sachsen und Sachsen-Anhalt nehmen in diesem Jahr an der Sächsischen Jugendsingewoche teil.
Biel