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SSV Einheit Weißenfels SSV Einheit Weißenfels: Chance für die Jugend

Von Tobias Schlegel 01.10.2014, 15:15
Richard Reichardt (am Ball) vom SSV Einheit Weißenfels im Spiel gegen die Leipzig Lakers beim Dreiländerturnier des SSV vor drei Wochen. Damals gewannen die Weißenfelser eins von zwei Turnierspielen.
Richard Reichardt (am Ball) vom SSV Einheit Weißenfels im Spiel gegen die Leipzig Lakers beim Dreiländerturnier des SSV vor drei Wochen. Damals gewannen die Weißenfelser eins von zwei Turnierspielen. Peter Lisker Lizenz

Weissenfels/MZ - Es liegt ein turbulentes Frühjahr hinter den Basketballern des SSV Einheit Weißenfels. Völlig unerwartet und überraschend stieg der SSV aus der Oberliga in die Landesliga ab. Überraschend deswegen, weil der Club im Winter noch im gesicherten Mittelfeld der Tabelle stand. Doch der Absturz in der Rückrunde und das verlorene Heimspiel gegen die Reserve der BSW Sixers Sandersdorf Ende Februar besiegelte den Abstieg der Einheit. Nun versucht der Verein einen Neuanfang in der Landesliga. Das Wort „Wiederaufstieg“ will der neue und alte Trainer des SSV, Sören Fauß, noch nicht in den Mund nehmen. „Wir wollen oben mitspielen. Als Absteiger gehören wir aber automatisch zum Favoritenkreis.“ Jedoch will es der SSV erstmal ruhig angehen lassen und „schauen, ob es qualitativ reicht“, um am Ende wirklich ein Wörtchen um den Aufstieg mitzureden. „Wir wollen nicht zu viel Druck erzeugen“, erklärt Fauß die etwas zurückhaltende Herangehensweise.

Wichtige Spieler verloren

Der Weißenfelser hat in diesem Sommer wieder das Kommando bei den Einheit-Basketballern übernommen. Der bisherige Trainer, Mario Swikle, wollte wieder mehr als Spieler eingesetzt werden. „Für uns war diese Spieler-und-Trainer-Kombination keine Lösung“, meint der Vereinsvorsitzende Christian Brestrich. Fauß betreute die Mannschaft bereits bis Dezember 2012, zog sich dann aus beruflichen Gründen zurück. Als dann im Sommer die Anfrage direkt von der Mannschaft ihn ereilte, „konnte ich schlecht Nein sagen. Es hat mich sehr gefreut, dass die Jungs selber etwas verändern wollten und von sich aus auf mich zugekommen sind“, erzählt Sören Fauß, der seit Anfang der 1990er-Jahre beim Verein als Spieler und später als Trainer aktiv war.

Nun ist er zurück und übernimmt eine weiter verjüngte Mannschaft. Mit Sebastian Portius, Christian Ammer, Sören Hoffmann, Stefan Kern und Daniel Kudrisch hat der Verein wichtige Spieler verloren. Zugänge sind mit den Nachwuchsspielern Dominik Huth und Noah Schäffel sowie dem aus Leipzig zurückgekehrten ehemaligen Weißenfelser Jugendspieler Kevin Stelzer dagegen Aktive, die über wenig bis gar keine Erfahrung im Herrenbereich verfügen. Generell betont Fauß, dass die jungen Spieler wie auch Fabian Höer Verantwortung übernehmen müssen. „Die Mannschaft ist zwar jung, aber auch sehr lernfähig. Wir werden den jungen Spielern die Zeit geben, um in ihre neue Rolle hineinzuwachsen“, so Fauß. Unterstützung erhofft er sich dabei von den erfahreneren Akteuren Thomas Kudrisch, Mario Böhme und Richard Reichardt. Sie seien wichtige Leistungsträger, die dem Kader zusätzliche Tiefe geben sollen.

Verein ohne Sponsoren

Erfreut zeigt sich Fauß über die Trainingsbeteiligung und Einstellung seiner Mannschaft. „Die Jungs arbeiten sehr zielstrebig und leistungsorientiert.“ Für ihn steht klar der Teamgedanke im Vordergrund. Im Training arbeitet er mit seinem Team intensiv im taktischen und athletischen Bereich. Letzteres sei wichtig, um „gut zu verteidigen.“ Dies ist laut Fauß der Schlüssel zum Sieg. „Spiele gewinnt man über die Verteidigung. Wenn man hinten gut steht, kann man sich im Angriff auch mal den ein oder anderen Fehler erlauben und mal einen Ball verwerfen“, erklärt der Trainer.

Sportlich hat der SSV Einheit Weißenfels also einen Plan, wirtschaftlich hatte der Club in den letzten Jahren aber seine liebe Not. Die finanzielle Lage sei derzeit „stabil“, wie Christian Brestrich verlauten lässt. Dennoch ist der Abstieg aus der Oberliga nicht ohne Konsequenzen geblieben. „Obwohl wir eine Liga tiefer spielen, werden die Fahrtkosten nicht günstiger und für die Landesliga mussten wir uns eine neue 24-Sekunden-Uhr kaufen“, zählt Brestrich auf. Darüber hinaus verfügt der Verein nach wie vor über keine Sponsoren. „Das ist natürlich ein Problem, aber wir sind weiter auf der Suche“, sagt der Vereinschef. Deshalb lebt der Club weiter von den Beiträgen seiner Mitglieder. „Wir gucken von Saison zu Saison. Wenn alle Mitglieder ihren Beitrag zahlen, ist auch alles okay“, so Brestrich.

Der neue und alte Trainer Sören Fauß (kniend) spricht auf sein Team ein.
Der neue und alte Trainer Sören Fauß (kniend) spricht auf sein Team ein.
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