Sonnenobservatorium Goseck Sonnenobservatorium Goseck: Wo Kosmos-Fans die Nacht der Sternschnuppen sehen

Goseck - Ingo Hohler fiebert der Nacht der Nächte am kommenden Wochenende entgegen. Dabei hofft der 53-Jährige in Sachen Sternschnuppen auf sprichwörtliches Glück. Denn mit anderen Mitgliedern der Merseburger Sternfreunde kommt er am Sonnabend, 11. August, zum Gosecker Sonnenobservatorium.
Hohler ist nicht das erste Mal in dieser Nachbildung einer jungsteinzeitlichen Kreisgrabenanlage, die 6.800 Jahre alt ist. Bei Sommer- und Wintersonnenwenden haben er und seine Mitstreiter schon oft ihre Teleskope aufgebaut. Leider hat sich der Himmel über Goseck selten sehr offen gezeigt. Diesmal muss es einfach klappen, weil die Konstellation nie so günstig war, meint Hohler. So ist es bei Neumond dunkel. Zudem fliegt die Erde mit Europa voran durchs Weltall, so dass die Schnuppen gut zu sehen sein werden.
Sonnenobservatorium Goseck: Besucher sollten also Zeit mitbringen
Treffpunkt ist laut Uta Oelke, Vorsitzende des Vereins Sonnenobservatorium, 20.30 Uhr. Kurze Zeit später folgt der Sonnenuntergang und anderthalb Stunden danach ist es richtig dunkel. Besucher sollten also Zeit mitbringen, denn laut dem Fachmann sind die meisten Sternschnuppen ab Mitternacht zu sehen. Dann kann das Spektakel richtig genossen werden. „Man sollte aber warme Kleidung und einen Imbiss mitbringen. Für Getränke sorgen wir“, sagt Uta Oelke.
Ingo Hohler ist Diplom-Agraringenieur und arbeitet in einem Obst- und Gemüsegroßhandel. Von Biologie über Mathematik und Astronomie hatten es ihm die Naturwissenschaften in der Schule angetan. „Also das, was andere heute abwählen, hat mich interessiert.“ Sein Interesse zog ihn ins Merseburger Planetarium und zum Verein Sternfreunde.
2016 in Merseburg 50 Sternschnuppen gezählt
Hohler schwärmt von den Voraussetzungen, die es in ähnlicher Form erst wieder in elf Jahren gibt. Der Mann verweist auf 2016. Da habe er in einer Nachtstunde 50 Sternschnuppen gezählt. Und das in Merseburg, wo die Lichter der Stadt sehr störend wirkten. „Es waren so viele, dass ich gar nicht so viele Wünsche äußern konnte.“ Denn der Volksmund sagt ja, dass beim Fallen einer Schnuppe Wünsche in Erfüllung gehen, wenn man sie für sich behält. Der Sternfreund übt sich in Psychologie: „Es sind innige Wünsche, an die man in einem solchen Moment denkt.“ So innig, dass man so lange an ihnen arbeitet, bis sie Realität werden.
Was für ihn astronomisch am interessantesten war? „Der Flug einer Sonde zum Pluto und dann in die Weiten des Sonnensystems.“ Neun Jahre dauerte diese Mission über 5,5 Milliarden Kilometer und am Ende wurden Bilder von dem Planeten mit seinem Durchmesser von 2.377 Kilometer zur Erde gesendet.
Sternschnuppen in Goseck: Teilnehmern sollten Ferngläser mitzubringen
Im November wird Hohler darüber in einem Vortrag im Planetarium berichten. Aber schon in der Sternschnuppen-Nacht erläutert der Fachmann Himmelskörper wie Mars und Venus am Nachthimmel und wird sie im Teleskop zeigen. Vorausgesetzt, dass der Himmel klar ist. „Denn ich will nicht nur erzählen, was man hätte sehen können.“
››Den Teilnehmern wird empfohlen, für die bessere Beobachtung Ferngläser mitzubringen. (mz)