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Sanierung So soll es mit dem Umbau des Hohenmölsener Krankenhauses weitergehen

Der Bauantrag für das frühere Klinikum liegt vor. Warum ein Baustart für das Gesundheitshotel aber weiter unklar ist.

Von Tobias Schlegel 06.12.2021, 23:55
Das Krankenhaus Hohenmölsen
Das Krankenhaus Hohenmölsen (Foto: Peter Lisker)

Hohenmölsen/MZ - Der Frage nach dem Zeitplan weicht Udo Unbehaun aus. Denn wann der langersehnte Umbau des ehemaligen Hohenmölsener Krankenhauses zu einem Gesundheitshotel endlich beginnen kann, liegt nicht in der Hand des Investors und Vorsitzenden der Sozial-Konzept-Invest GmbH, der das 40.000 Quadratmeter große Areal im Südwesten der Drei-Türme-Stadt seit fünf Jahren gehört.

Ausschlaggebend ist, wann das Bauordnungsamt des Burgenlandkreises den vor Kurzem eingereichten Bauantrag genehmigt. „Wenn wir morgen die Genehmigung erhalten, können wir übermorgen mit der Sanierung des Flachbaus beginnen und wären im Mai mit diesem ersten Bauabschnitt fertig“, sagt Unbehaun vor den Mitgliedern des Bauausschusses des Stadtrates.

Umbau von früherem Krankenhaus Hohenmölsen: Kosten bis zu 18 Millionen

Nun - da ein Bauantrag vorliegt - wollen sich die Stadträte über den Stand des millionenschweren Vorhabens informieren lassen und haben Unbehaun zu einer ihrer Sitzungen eingeladen. Der Investor hat Skizzen und Lagepläne des Areals mit dem über 100 Jahre alten Hauptgebäude mitgebracht. Und Zahlen: 15 bis 18 Millionen Euro soll der Umbau des Krankenhauses, das seit 2008 geschlossen ist, kosten. 220 Appartements sollen entstehen, 30 bis 50 Quadratmeter groß.

Und der Investor erklärt seine Vision: Von pflegebedürftigen Menschen, die sich kurz- und langfristig in das Gesundheitshotel einmieten können, dort therapeutische Angebote erhalten und so „fit für 100 Jahre gemacht werden sollen“, wie Unbehaun sagt. Die Selbstbestimmung der Leute stehe dabei im Vordergrund. „Die älteren Menschen wollen nicht in ein Pflegeheim, sondern selbstbestimmt leben“, sagt der Investor. Ein Restaurant soll es in dem Gesundheitshotel auch geben - für gemeinsame Mahlzeiten, um das Alleinsein zu vermeiden. „Soziale Kontakte heben die Stimmung“, meint der Investor.

Auch Arbeitsplätze sollen entstehen, etwa 80 Vollzeitstellen. Die Idee einer Schule für Pflegekräfte sei noch nicht vom Tisch, hier gebe es Gespräche über eine Zusammenarbeit mit der Uni Halle. „Wir werden viele Pflegekräfte brauchen“, sagt Unbehaun. Diese sollen aber von einem externen Pflegeunternehmen kommen. Die neue Verbindungsstraße in Richtung Leipzig sei dabei wichtig, um Fachkräfte aus dem Leipziger Raum nach Hohenmölsen locken zu können.

Allesamt sind es Ideen, die der Investor seit Jahren schon der Öffentlichkeit präsentiert. Doch die Stimmung in der Stadt ist gekippt, nicht wenige haben das Vorhaben schon abgeschrieben, da sich seit 2016 kaum etwas getan hat. Unzählige Baustarts wurden genannt - und nie eingehalten. Die Gründe sind unterschiedlich: komplexe Planungen, mitten in diesen wurde das Architekturbüro gewechselt und dann noch die Pandemie. „Wir haben gehofft, dass wir Corona überleben“, sagt Unbehaun. Dies ist geschehen. Die Finanzierung des Umbaus sei auch gesichert.

Zwei Jahre Bauzeit in Hohenmölsen

Doch nicht alle sind von all dem überzeugt: „Das hat alles schon so lange gedauert, nicht dass wir in zehn Jahren immer noch eine Baustelle haben“, sagt Ausschussmitglied Denny Zaspel von der Linksfraktion. Unbehaun verweist erneut auf die noch ausstehende Genehmigung des Bauordnungsamtes. Er möchte auch so schnell wie möglich mit dem Umbau anfangen und rechnet mit einer Gesamtbauzeit von zwei Jahren. Der Ausschussvorsitzende Michael Braun (CDU), der das Projekt seit Jahren verfolgt und aufgrund der Verzögerungen auch des Öfteren Kritik geübt hat, schlägt sanftere Töne an. „Es ist wichtig, dass das Konzept nun dabei ist, umgesetzt zu werden“, sagt er. Dass nun nach fünf Jahren ein Bauantrag vorliegt, ist ein „riesen Fortschritt bei so einem Projekt“.

Und auch wenn der Umbau derzeit noch nicht erfolgen kann, finden dennoch schon Arbeiten in dem Gebäude und auf dem Areal statt. Alles, was nicht genehmigungspflichtig sei, werde erledigt, erklärt Unbehaun. Vandalismusschäden werden etwa entfernt, die Gebäude des Komplexes entkernt.