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Schloss Neuenburg Schloss Neuenburg: Die geheimen Zirkel der Männer

Von Helga Heilig 03.10.2017, 08:06
Im Museum des Freyburger Museums Schloss Neuenburg ist eine neue Sonderausstellung eröffnet worden. Unter dem Titel „Geheimen Zirkel“ widmet sie sich der Freimaurerei in der Saale-Unstrut-Region.
Im Museum des Freyburger Museums Schloss Neuenburg ist eine neue Sonderausstellung eröffnet worden. Unter dem Titel „Geheimen Zirkel“ widmet sie sich der Freimaurerei in der Saale-Unstrut-Region.  Biel

Freyburg - Die Freimauerei hat in Europa eine rund 300 Jahre alte Geschichte. Und fast ebenso lange ranken sich zahlreiche Mythen und Legenden um die „Geheimen Zirkel“. Im Gewölbekeller des Freyburger Museums Schloss Neuenburg widmet sich nun eine Sonderausstellung dieser interessanten Thematik. Ausstellungskuratorin Monika Markwardt hat im Vorfeld der Exposition eingehend zur Freimaurerei recherchiert und zahlreiche Exponate zusammengetragen. „Ich war neugierig auf dieses Thema und habe mich spontan dazu entschieden, die Ausstellung vorzubereiten, ohne zu wissen, was auf mich zukommt“, so Monika Markwardt in ihrem Vortag.

Auch an Saale und Unstrut

Der fand in der Reihe Remisentreff des Vereins zur Rettung und Erhaltung der Neuenburg statt. Dass die Thematik auch heute noch die Menschen interessiert, zeigte die rege Beteiligung - rund 100 Gäste wurden zur Ausstellungseröffnung gezählt. Bedingt durch die Tatsache, dass die Freimaurerei während der Nazi-Herrschaft und zu DDR-Zeiten verboten gewesen ist, sei in der Region viel in Vergessenheit geraten, sagte die Kuratorin. Während ihrer Recherchen traf sie dennoch auf etliche Spuren der Freimaurer in Freyburg, Naumburg, Weißenfels und Halle. Die Gemeinschaft entstand aus den mittelalterlichen Steinmetzbruderschaften. Einen wichtigen Teil ihrer Symbole und Werte entnahmen Freimaurer der Bauhüttenkultur, wusste die Kuratorin zu berichten. Allgemeine Menschenliebe, Brüderlichkeit, Mildtätigkeit und Erziehung - kurz - alles was unter Humanität zu verstehen ist, sind ihre Hauptaufgaben. Die geheimen Männergesellschaften waren auch der Katholischen Kirche suspekt. Sie wurden mehrmals mit dem päpstlichen Bann belegt. Gründe für die Ressentiments liegen auf den Hand: Alles, was in den Freimaurer-Logen behandelt wurde, durfte nicht nach außen dringen. Dies war und ist Nährboden für Unterstellungen, Vermutungen und Legenden. In der Sonderausstellung „Geheime Zirkel. Freimaurer an Saale und Unstrut“ werden verschiedene, teils rituelle Gegenstände und Dokumente präsentiert, die zum einen die Geschichte der Freimaurerei in der Region nachvollziehen, zum anderen auch „rätselhaften Zeichen und Symbole“ dokumentieren und erklären. Etliche imposante Exponate stammt aus dem Bestand des Museums; der Großteil sind Leihgaben, die einmalig im Neuenburg- Museum zu sehen sind. Der Vortrag von Monika Markwardt zur Freimauerei wird in nächsten Ausgabe der Schriftenreihe „Unsere Neuenburg“ veröffentlicht.

Vorbehaltlose Gemeinschaft

Heute gibt es rund 500 Logen in Deutschland. „Freundschaft, Weltoffenheit, Toleranz, Brüderlichkeit“, das sind die Werte, zu denen sich die Freimaurer bekennen. In den alten Akten der Freimaurerei heißt es sinngemäß, dass jeder freie Mann von gutem Ruf in der Lage sei, Freimaurer zu werden. „Freimaurerei richtet sich an Männer gleich welchen Alters und Berufs und stellt eine vorbehaltlose Gemeinschaft von Männern dar, die sich mit moralisch-philosophischen Themen und der Arbeit am eigenen Charakter auseinandersetzen“, so die Erklärung der Vereinigten Großlogen von Deutschland.

Die Sonderausstellung „Geheime Zirkel. Freimaurer an Saale und Unstrut“ ist bis zum 4. Februar im Gewölbekeller des Freyburger Museums Schloss Neuenburg zu sehen.

››Öffnungszeiten im Oktober: täglich von 10 bis 18 Uhr