1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. Ruf nach Veränderungen in Hohenmölsen

Arbeitsgruppe „Herbstmarkt“ Ruf nach Veränderungen in Hohenmölsen

In Hohenmölsen hat sich eine Arbeitsgruppe „Herbstmarkt“ gebildet, die dafür sorgen soll, dass das Volksfest auch in Zukunft ein Publikumsmagnet ist.

20.04.2021, 11:30
Der Krammarkt soll  - so wie hier im Jahr 2019 - auch weiterhin ein fester Bestandteil des Hohenmölsener Herbstmarktes sein.
Der Krammarkt soll - so wie hier im Jahr 2019 - auch weiterhin ein fester Bestandteil des Hohenmölsener Herbstmarktes sein. Foto: Peter Lisker

Hohenmölsen - Die erste Septemberwoche eines jeden Jahres ist für Dirk Bunda immer eine ganz besondere und tolle Zeit. Dann nämlich findet in Hohenmölsen der traditionelle Herbstmarkt statt. Als Mitglied des Drei-Türme-Vereins und dessen mittelalterlicher Musikgruppe „Krah-Kehler“ ist Bunda an den vier Volksfesttagen immer mit dabei.

„Was sich im Laufe der vergangenen Jahre zum Herbstmarkt alles dank des Engagements der Vereine und deren Mitglieder entwickelt hat - darauf kann man als Stadt wirklich stolz sein“, sagt Bunda, der für die Wählergemeinschaft „Aktives Hohenmölsener Land“ im Stadtrat sitzt und Vorsitzender des Sozial-, Bildungs- und Kulturausschusses ist.

Lethargie vermeiden

Doch nicht nur für Bunda, auch für viele andere Hohenmölsener ist der Herbstmarkt ein Höhepunkt im Jahr. Tausende von Menschen - auch aus der Umgebung - zieht das Volksfest jährlich an. Damit das so bleibt, hat sich jüngst eine Arbeitsgruppe „Herbstmarkt“ gebildet. Diese soll sich Gedanken machen, wie das Volksfest auch in der Zukunft ein Publikumsmagnet bleibt und auf welche Angebote die Veranstalter weiter setzen wollen. Denn: Ein Merkmal des Herbstmarktes sei es schon immer gewesen, dass neue Angebote dazugekommen sind. „Der Herbstmarkt ist stets gewachsen, er darf nicht in Lethargie verfallen“, sagt Bunda, der als Chef des Sozial-, Bildungs- und Kulturausschusses (SBK) den Vorsitz der Arbeitsgruppe übernommen hat.

Gegründet wurde diese auf Initiative des SBK. Ihr gehören Stadträte sowie Vertreter der Stadtverwaltung und der Vereine an, die seit Jahren gemeinsam mit der Stadt das Herbstmarktprogramm gestalten: Der Verein „Drei Türme“, der Fanfarenzug und der Reit- und Fahrverein Granschütz. Neu dabei ist nun der SV Hohenmölsen 1919. Der Sportklub veranstaltet die Jugenddisco im Stadtpark - eine Veranstaltung, die es ab diesem Jahr neu geben wird, um das jüngere Publikum mehr anzusprechen (die MZ berichtete). Dies ist für Dirk Bunda auch ein wichtiges Kriterium der künftigen Ausrichtung des Herbstmarktes: „Wir wollen für Jung und Alt etwas anbieten.“

„Hier gibt es den Wunsch nach einem reformierten Angebot“

Deshalb kommen nun einzelne Programmpunkte im Rahmen einer Art Situationsanalyse auf den Prüfstand. Nichts zu rütteln gebe es an Angeboten wie dem Mittelalter- und dem Krammarkt, die jährlich viele Besucher anziehen. Auch der Rummel auf dem Franz-Spiller-Platz „klappt gut“, so Bunda. Veränderungen soll es dagegen im großen Festzelt auf dem Markt geben. Dieses sei zu Stoßzeiten wie bei Auftritten der Tanzgruppe „Sunflowers“ gut besucht, zu manchen Zeiten aber auch nicht.

Gern wollen die Verantwortlichen hier etwas Neues versuchen, wie auch Bürgermeister Andy Haugk (parteilos) sagt: „Hier gibt es den Wunsch nach einem reformierten Angebot, das sich wieder mehr an die Handwerkerschaft richtet“, so Haugk. Auch Bunda ist der Ansicht, dass das Festzelt durch neue Programmpunkte bereichert werden sollte. Auch sei es schade, dass es seit vielen Jahren außer dem Reit- und Fahrverein keinen Bewerber für den Betrieb des Festzeltes gibt. Manches sei im Laufe der Zeit festgefahren, es brauche eine Abwechslung und frischen Wind.

Aus diesem Grund hat sich die Arbeitsgruppe als erste Aufgabe vorgenommen, mit Vereinen und Gastronomen der Stadt zu sprechen und anzufragen, ob sie sich vorstellen können, beim Herbstmarkt mitzuwirken. Dirk Bunda wünscht sich dabei, auch Vereine aus den Ortschaften für eine Mitarbeit zu gewinnen. Für Bürgermeister Haugk sei es das Ziel, dass der Herbstmarkt auch in Zukunft vom Ehrenamt und den Vereinen getragen wird. „Wir wollen zudem weiter auf regionale Akteure setzen“, so der Rathauschef.

2021: Die Zeit drängt

Mit der Jugenddisco soll es in diesem Jahr nun eine erste signifikante Erweiterung des Herbstmarktprogramms geben. Doch wie schon im vergangenen Jahr ist man von der Pandemie-Lage abhängig. Ob und in welcher Art und Weise der Herbstmarkt 2021 stattfinden kann, ist noch unklar. Bunda macht aber keinen Hehl daraus, dass die Zeit langsam knapp wird. Denn: Normalerweise beginnen nun langsam die Vorbereitungen, was aufgrund der derzeitigen Corona-Verordnung nicht möglich ist. Wann es Lockerungen geben wird - unklar. „Je später wir mit den Vorbereitungen beginnen werden, desto abgespeckter wird der Herbstmarkt in diesem Jahr sein“, meint Bunda. (mz/Tobias Schlegel)