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Kirchengemeinde im sanierten Haus Neue Heimstätte soll möglichst einen Namen bekommen

Von Holger Zimmer 28.04.2021, 08:00
Angela Gürtner beim Umzug ins neue Haus
Angela Gürtner beim Umzug ins neue Haus (Foto: Holger Zimmer)

Lützen - Die beiden Büros der Lützener Kirchengemeinde sind im ehemaligen und nun sanierten Oberpfarrer-Haus fertig eingeräumt. Das bisher genutzte Küsterhaus soll verkauft werden. Einst war hier laut Pfarrer Armin Pra der Oberpfarrer des Kirchenkreises untergebracht, hatte doch einst fast jedes Dorf seinen eigenen Seelsorger. 20 Jahre stand das Gebäude leer, ehe es in den vergangenen Jahren für 500.000 Euro grundlegend saniert wurde. Pra ist bereits im Januar in das Obergeschoss gezogen, das Büroinventar folgte seit Ostern.

Nun muss noch die Gemeindeküche eingeräumt werden und für den Saal, in dem bei Gemeindeveranstaltungen 50 Stühle platziert werden können, müssen neben den Sitzmöglichkeiten noch Tische bestellt werden. Die Toilette ist behindertengerecht eingerichtet und in diesem Jahr soll am Hintereingang auch ein entsprechender Zugang geschaffen werden. Pra spricht in diesem Zusammenhang von einer Rollator-Rampe. Der Belag soll denkmalgerecht aus Natursteinen oder Klinkern bestehen. In den Jahrzehnten seit dem Kriegsende war bislang das ehemalige Küsterhaus vom Kirchspiel genutzt worden, nachdem die Zerstörungen durch eine Luftmine am 4. April 1945 mit schwedischer Hilfe wieder beseitigt worden waren. Das Haus mit der Oberpfarrer-Wohnung war ebenfalls beschädigt worden.

Im Gemeindekirchenrat gibt es gegenwärtig Überlegungen, das jetzt bezogene Haus nach Paul Stockmann zu benennen. Er war der Schiffs- und Feldprediger von Schwedenkönig Gustav II. Adolf, kehrte nach Deutschland zurück, übernahm das Pfarramt in Merseburg. Er wurde Geistlicher in Lützen und erlebte die Schlacht von 1632, in der der König gefallen ist. Bei Hohenmölsen verstarb er im Jahr 1636 an der Pest. Bekannt war er durch seine Klage- und Trauerreden über das verwüstete Lützen. (mz)