Nach anderthalb Jahren Corona-Pause Nachwuchs der Minkwitzer Feuerwehr übt wieder gemeinsam für den Einsatz
Nachwuchs der Minkwitzer Feuerwehr trifft sich nach anderthalb Jahren zum ersten Mal wieder. Was alles gemacht wurde und welche Probleme die Kameraden sehen.

Minkwitz - „Die Hosen sind viel zu kurz, reichen gerade noch bis Mitte Wade, die Ärmel der Jacke auch“, sagt Anton Schmeißer. Der Junge aus Döbitzschen gehört zu elf Mitstreitern der Kinder- und Jugendfeuerwehr in Minkwitz. Über Monate konnte sich der Nachwuchs in Zeiten der Pandemie nicht mehr treffen und üben. Jetzt geht es wieder los.
Am Freitag die erste Zusammenkunft: „Wir mussten die Kinder und Jugendlichen erst mal neu einkleiden“, sagt Stephan Krause. Seit 2010 ist Krause bei der Feuerwehr in Minkwitz, seit 2017 deren Chef. „Schon als Kind war ich bei der Feuerwehr“, sagt der Mann aus Auligk. Die Landesgrenze zwischen Minkwitz und Auligk spüre man im Alltag kaum, so kennt man sich seit Jugendzeiten.
Nachwuchs der Minkwitzer Feuerwehr übt im schattigen Wäldchen wieder gemeinsam
Und wie gelingt es Minkwitz, so viel Nachwuchs für die Feuerwehr zu begeistern? „Wir unternehmen viel mit den Kindern, fahren nach Bad Lausigk ins Freizeitbad, machen mit der Wehr aus Predel gemeinsam Nachtwanderung und fahren ins Zeltlager nach Naumburg“, erzählt Krause. So ist auch in der schwierigen Zeit kein einziges Kind abgesprungen. „Ich liebe einfach die Feuerwehr“, sagt Paul Heil. Er ist 14 Jahre alt und schon seit zehn Jahren dabei. Die Kinder kommen aus Minkwitz, Könderitz und Traupitz, aber auch aus Langendorf, Staschwitz und Döbitzschen. René Oettel ist der Jugendwart und betreut den Nachwuchs.
Nach dem Ankleiden und anderen organisatorischen Dingen geht es hinaus in ein schattiges Wäldchen in den Elsterwiesen. An diesem Tag werden Knoten geübt, eine Saugleitung zur Schwennigke gebaut und dann heißt es Wasser marsch. „Ach das macht schon Spaß bei diesem heißen Wetter“, sagt Louis Jäger. Der Zehnjährige kommt aus Langendorf. Seine Schwester hatte ihn damals zur Feuerwehr mitgenommen. Louis hat später seinen Freund Ben Brumme mitgebracht.

Studium oder Ausbildung: Minkwitzer Feuerwehr hat Probleme Nachwuchs zu halten
Jetzt sind beide mehrere Jahre dabei. Noch länger sind Florian Tympel (17 Jahre) aus Staschwitz und Lucas Kestelspitz (18) aus Könderitz dabei. Es sind der Teamgeist, die gemeinsamen Ausbildungen und Unternehmungen, was den jungen Männern gefällt. „Ich bin schon seit meiner Kindheit dabei, damals war ich gerade mal sechs Jahre alt“, sagt Florian. Er hat bereits seine Lehre begonnen.
Da beginnen die Probleme für den Einsatz bei der Feuerwehr. „Wenn die Jugendlichen ihre Schule beendet haben und zur Lehre oder zum Studium weggehen, verlieren wir die meisten und sind froh, wenn wenigstens ein, zwei Leute in die Truppe aufrücken“, sagt Krause. Dennoch zählt Minkwitz heute mit 26 Aktiven, davon drei Frauen, zu den einsatzstarken Wehren in der Elsteraue. (mz)
