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Streit um Hortgebühren Nach Kritik: So will Hohenmölsen die Eltern nun entlasten

16.04.2021, 13:00

Hohenmölsen - Neben der zehnprozentigen Erhöhung der Eltern-Beiträge, will die Stadt Hohenmölsen eine weitere Änderung in ihrer Kita-Satzung vornehmen. Diese ist aber nicht wie bei den Gebühren mit Mehrkosten für die Eltern verbunden, sondern soll diese finanziell entlasten und für mehr Flexibilität sorgen. Es geht dabei um die Hortbetreuung in den Ferien.

Eltern in Hohenmölsen kritisierten die pauschale Regelung für Mehrkosten

Bisher ist es so gewesen, dass Eltern jeden Monat zuzüglich der eigentlichen Grundgebühr, die je nach Betreuungsdauer zwischen 22 und 85 Euro lag, pauschal 20 Euro bezahlen mussten, um ihr Kind auch in den Ferien im Hort betreuen lassen zu können. Auf das Jahr gerechnet mussten Eltern für die Ferienbetreuung also 240 Euro mehr bezahlen. Dabei ist es egal gewesen, ob das Kind nur an einzelnen Ferientagen in den Hort gegangen ist oder in den gesamten Ferien.

Bei den Eltern hatte diese pauschale Regelung für Kritik gesorgt, es gebe den Wunsch nach einer Änderung, sagte CDU-Stadträtin Marion Sonntag in den jüngsten Ausschüssen der Stadt. Sie ist Mitglied des Kuratoriums des Horts, der in der Grundschule Hohenmölsen mit untergebracht ist. Marion Sonntag schloss sich dem Wunsch der Eltern nach einer Änderung dieser Regelung an und setzte sich für ein flexibleres Modell ein, da die 240 Euro aus ihrer Sicht zu viel seien. „Nur wenn man sein Kind die kompletten Ferien über betreuen lässt, wäre das ok“, sagte die Stadträtin.

Neben der monatlichen Grundgebühr zahlen Eltern nur für die Ferienwoche einen zusätzlichen Beitrag

Die Stadt hat sich nun der Kritik angenommen und eine Änderung vorgeschlagen. Fachbereichsleiterin Birgit Rutkowski sprach jüngst im Haupt- und Finanzausschuss von einem Kompromiss. Das Ferienpaket mit der jährlichen Gebühr von 240 Euro bleibt für interessierte Eltern erhalten. Jedoch sollen nun auch Eltern ohne dieses Paket ihre Kinder in den Ferien in den Hort schicken dürfen. Hierfür plant die Stadt einen neuen Betreuungstarif.

Eltern bekommen dabei die Möglichkeit, ihr Kind in zwei Ferien des Schuljahres (1. August bis 31. Juli des Folgejahres) an maximal zehn Tagen im Hort betreuen zu lassen. Neben der monatlichen Grundgebühr zahlen die Eltern dann nur für die Ferienwoche einen zusätzlichen Beitrag, in der ihr Kind in den Hort gegangen ist. Diese wöchentliche Gebühr soll, je nach Betreuungsdauer, zwischen 19,80 und 38,50 Euro liegen.

Dieser Betrag ist in diesem Fall immer zu zahlen, egal ob das Kind in der Woche einen oder fünf Tage im Hort gewesen ist. Eine tageweise Abrechnung soll es nicht geben, so Rutkowski zur MZ. Die Betreuungsmodelle und -tarife seien schon sehr komplex und vielseitig. „Auf alle Bedürfnisse der Eltern können wir nicht eingehen.“ Über den neuen Tarif sowie die Erhöhung der Kita-Beiträge entscheidet der Stadtrat am 22. April. (mz/Tobias Schlegel)