Nach Brand in Zorbau Nach Brand in Zorbau bei Suez Energie: Warum die Müllverbrennung auf unbestimmte Zeit gestoppt wird

Zorbau - Die Rauchsäule über der Müllverbrennungsanlage der Suez Energie und Verwertung GmbH Zorbau war Dienstagmorgen weithin sichtbar. Kurz nach 7.30 Uhr wurden die Feuerwehren alarmiert. Die Zorbauer waren zuerst vor Ort, sagte Kreisbrandmeister Silvio Suchy zweieinhalb Stunden später, als sich die Lage etwas zu beruhigen schien. Was war passiert?
Brandursache: Glutnest unter dem Abfall
Geschäftsführer Klaus Libuda informierte die MZ: „Unter dem Abfall befand sich beim Entladen eines Fahrzeuges ein Glutnest.“ Das hat sich schlagartig entzündet, so dass die Flammen schnell hoch aufloderten. Zunächst kamen die eigenen sogenannten Löschmonitore im Bunker zum Einsatz, gleichzeitig gab es einen Notruf, kurz nach der Alarmierung traf zunächst ein halbes Dutzend Feuerwehren am Brandort ein.
Kreisbrandmeister Silvio Suchy erklärte am Vormittag, dass später etwa 70 Kameraden vor Ort waren. Auf Nachfrage erklärte Geschäftsführer Klaus Libuda, dass er von einem Gesamtschaden ausgeht, der sich um die 300.000 Euro bewegen dürfte. Zusätzlich gebe es finanzielle Einbußen, weil die Entsorgungsfahrzeuge Zorbau nicht anfahren könnten, so dass kein Umsatz gemacht werde.
Kann Fahrzeuges mit 18 Kubikmeter Schaum den Brand in den Griff bekommen
Er rechne damit, dass in der nächsten Woche wieder Müll verbrannt werden könne. Kreisbrandmeister Suchy schien nicht ganz so optimistisch. „Wir haben den Abfall mit einem Schaumteppich eingedeckt.“ Nach zweieinhalb Stunden sei aber noch kein Ende des Brandes abzusehen gewesen.
Immerhin handelte es sich um einen rund acht Meter hohen Müllberg, zwischen den Anlieferungstoren eins bis sieben - zehn gibt es insgesamt - hat es in der gesamten Ausdehnung gebrannt. Schließlich habe man um die Hilfe eines Fahrzeuges mit 18 Kubikmeter Schaum der Infra Leuna gebeten, das auch zum Einsatz kam. Ob man ein aufflackerndes Feuer damit in den Griff bekommen könne, das war da die bange Frage, die die Einsatzkräfte bewegte.
Müllverbrennungsanlage auf unabsehbare Zeit außer Betrieb
Auch der Lützener Bürgermeister Uwe Weiß (SPD) ist vor Ort und sagt: „Gut ist erst einmal, dass keine Personen in Gefahr waren und zu Schaden gekommen sind.“ Und im Gegensatz zum Brand des Altreifenlagers zwischen Borau und der Autobahn 9 Anfang Februar sind diesmal angesichts der Windrichtung keine Menschen durch Rauch belästigt worden, „weil der Wind günstig gestanden hat“.
Ob man aber die Anlage tatsächlich ohne Probleme schon in der nächsten Woche wieder nutzen kann? Da hebt Weiß die Schultern. Natürlich werde hier auch Müll aus Thüringen und Sachsen verbrannt, aber es müsse angesichts der enormen Hitzeentwicklung auch eine statische Untersuchung stattfinden.
Bereits mehrfach Brände in den letzten Jahren
Schon mehrfach hatte es Brände mit gravierenden Folgen gegeben. Vor mehr als zwei Jahren in der Klärschlammtrocknungsanlage und vor fast 15 Jahren, als es im Turbinenhaus, einem Herzstück der Anlage, gebrannt hatte.
Damals wurde der reine Sachschaden mit 2,5 bis drei Millionen Euro beziffert und mehr als drei Monate dauerte es, bis die Folgen weitgehend beseitigt waren. Viel länger dauerte es, bis auch die gelagerten Müllberge wieder verschwunden waren. (mz)