Mehr Lärm vom Mähdräscher Mehr Lärm vom Mähdräscher: So sollen Rehkitze vor dem Tod gerettet werden

Weißenfels - Immer wieder sterben Rehkitze bei der Ernte. Im Burgenlandkreis will die untere Jagdbehörde gemeinsam mit den Landwirten den Wildtieren einen tragischen Tod im Mähdrescher ersparen. Schon im März haben sich daher Vertreter der Saaleaue Landwirtschafts GmbH und der Agrargenossenschaft Burgwerben mit Vertretern der Behörde getroffen, um über geeignete Maßnahmen zu beraten.
„In dem sachlich und konstruktiv geführten Gespräch hoben die Agrarwirte die wirtschaftliche Notwendigkeit der zeitlichen Arbeitsabläufe und Arbeitsbreiten hervor, zeigten aber gleichzeitig auch Wege auf, um die Wildtiere bei der Mahd zu schonen“, berichtet Landkreissprecherin Uta Kunick. So hätten beide Betriebsleiter schriftliche Handlungsanweisungen für ihre Großgeräteführer festgelegt.
Kurz vor der Mahd sollen anstehende Fläche nach Jungwild durchsucht werden
Gleichzeitig wurde den jeweiligen Jagdausübungsberechtigten und Jagdgenossenschaften die Möglichkeit eingeräumt, kurz vor der Mahd die anstehende Fläche nach Jungwild zu durchsuchen, informiert Uta Kunick.
Um die Gefahr für den Tiernachwuchs zu mindern, werde den Jägern außerdem gestattet, Abschreckungsmittel wie beispielsweise Flatterbänder anzubringen. Auf diese Art und Weise sollen die Wildtiere beunruhigt und vor der Mahd von der Fläche vertrieben werden.
Tierschutz: Bauteile an Schleppern verbauen, die mechanische Geräusche erzeugen
Weiterhin hätten die Landwirtschaftsbetriebe in entsprechende Technik investiert und an ihren Schleppern Bauteile verbaut, die mechanische Geräusche erzeugen. „Diese Laute sollen dann die Wildtiere bei der Mahd aufschrecken“, erklärt Uta Kunick.
Ziel aller Maßnahmen sei es, die Zahl getöter Tiere während der Mahd erheblich zu senken. Denn nach Schätzungen fallen alleine bei den Rehkitzen jährlich zwischen 20 bis 25 Prozent dem Mähtod zum Opfer. Die Verluste bei anderen Wildtieren lassen sich schwerer schätzen. (mz/kem)