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Band spielt am Storchennest Lobitzsch feiert zwei Tage lang und blickt voraus zum Fest der Altweibermühle

Im kleinen Lobitzsch wird an diesem Wochenende zwei Tage lang gefeiert. Warum schon jetzt der Blick zum Fest der Altweibermühle in zwei Jahren geht.

Von Holger Zimmer 23.07.2021, 08:30
Jürgen Hahn (links) und Marcus Pinkny neben einer Mühle in einem Lobitzscher Vorgarten
Jürgen Hahn (links) und Marcus Pinkny neben einer Mühle in einem Lobitzscher Vorgarten (Foto: Holger Zimmer)

Lobitzsch/MZ - Das Lobitzscher Storchennestfest steigt am Wochenende. Am Sonnabend ab 20 Uhr geht es richtig los. Zum dritten Mal spielt dabei die Gruppe „Tänzchentee“ am Ortsrand. Am Sonntag folgt dann der Auftritt des „Ehemaligen Jugendblasorchesters“ Großkorbetha. Jürgen Hahn, der stellvertretende Vorsitzende des Kultur- und Traditionsvereins sagt, dass die Gruppe praktisch von Rock bis Pop und Stimmungsmusik fast alles bietet.

Da in diesem Jahr nicht im Vereinshaus geprobt werden durfte und auch der Fasching ausfallen musste, ist es nun wieder eine gute Gelegenheit, sich ins Gespräch zu bringen. Natürlich gibt es einige Corona-Auflagen. So müssen die Kontaktdaten hinterlegt werden und die Besucher dürfen höchstens in Zehnergruppen zusammenstehen.

Generalprobe für das Fest „Altweibermühle“ 2023?

Ob dieses Storchennestfest so etwas wie eine Generalprobe für das Fest „Altweibermühle“ 2023 Jahren ist? Hahn und der vor zwei Jahren neu gewählte Vereinsvorsitzende Marcus Pinkny schütteln den Kopf. Sie sagen, dass man zum Jahresende zusammenkomme, um über das Fest, das in Sachsen-Anhalt einzigartig ist, zu beraten. Allerdings sieht Hahn das Ganze derzeit etwas skeptisch. Denn einerseits kommen zu dem Fest, das alle sieben Jahre stattfindet, nicht nur 1.000, sondern zwischen 4.000 bis 5.000 Besucher. Da wird der Eintritt an den Ortseingängen kassiert, aber die Zeit, bei Menschenmassen in Größenordnungen die Kontaktdaten abzufragen, reicht nicht. Und Abstandsregeln sind schwer einzuhalten. Wie also soll man ein solches Fest über die Bühne ziehen? „Da bleibt nur die Hoffnung, dass sich Corona bis dahin auf Grippeniveau bewegt“, wie Hahn und Pinkny betonen. Letztlich müsse man auf alles vorbereitet sein.

Storchennest in Lobitzsch
Storchennest in Lobitzsch
(Foto: P. Lisker)

Für Marcus Pinkny wird das nach dem Storchennest-Fest die Feuertaufe, denn er ist erst seit zwei Jahren im Amt, als es seine Vorgängerin abgegeben hatte. Seine Eltern Manuela und Gerhard Pinkny haben ihm das Zusammengehörigkeitsgefühl im Dorf vorgelebt und sich für die erste Altweibermühle nach der Wende engagiert. Da gehörte er dem Lobitzscher Jugendblasorchester an, das beim Kapellenwettbewerb dabei war. Beim Mühlenfest sieben Jahre später gab er als Erna Sausemaus eines der alten Weiber und war mit einem Moped SR 2 dabei. Zu Kleinpfingsten mischte er als Eierbettler mit und bei den Knallfröschen zum Karneval war er gut für ausgefallene Rollen, die die Gäste zu Lachsalven animiert haben. Zwischenzeitlich war er bei der Bundeswehr, lernte danach Vermessungsingenieur und gehört seit 2016 dem Vorstand des Kultur- und Traditionsvereins an. Zunächst als Pressesprecher und drei Jahre später im fünfköpfigen Vorstand als Vorsitzender.

„Ohne Corona kriegen wir das Mühlenfest in zwei Jahren ganz sicher hin.“

Dass Organisatoren und Mitwirkende etwas vom Improvisieren verstehen, haben sie 2016 bei der Altweibermühle bewiesen, als das MDR-Fernsehen ein eigenes Drehbuch umgesetzt hat. Selbst das hat geklappt und Pinkny sagt: „Ohne Corona kriegen wir das Mühlenfest in zwei Jahren ganz sicher hin.“

Einlass ist Samstag, 24. Juli, ab 18.30 Uhr, Konzertbeginn ist 20 Uhr. Tickets gibt es im Vorverkauf für 10 Euro auf der Internetseite www.lobitzsch.de und an der Abendkasse für 15 Euro. Die Blasmusik gibt es am Sonntag, 25. Juli, ab 10.30 Uhr.