Lichterfest in Nebra Lichterfest in Nebra: Unstrut im Lichterglanz

Nebra - Der Förderverein Himmelsscheibe von Nebra blickte zum 14. Lichterfest „Unstrut in Flammen“ am Sonnabend Richtung Fußball-WM, denn zur 13. Entenregatta kamen keine Plastikenten an den Start, sondern vielfarbige kleine Bälle, die von der Unstrutbrücke bis zum Platz an der Nebrarer Bootsanlegestelle im bunten Pulk schwimmend an der Ölsperre der Nebraer Feuerwehr eingekeschert wurden.
Günther Kowalewicz, Vorsitzender des Feuerwehrvereins, spielte „Glücksfee“, der die drei fast auf gleicher Höhe einlaufenden Siegerbälle in rot, gelb, grün einfing. Hunderte Zuschauer am Ufer schauten gespannt zu, in Erwartung darauf, ob ihre zuvor erworbene Ballnummer vielleicht die Nase vorn hatte. Im traditionellen Prozedere standen wieder zehn Hauptpreise und weitere aus dem Ballpool gezogene wertvolle Sachpreise für die Gewinner bereit, die in bewährter Weise durch Roland Eckert witzig moderiert jeweils aufgerufen wurden. Hauptgewinn war ein Laptop-Rucksack, bestückt mit einem I-Phone, gesponsert durch eine ortsansässige Firma.
Der zweite Preis, ein knallbuntes Kinderfahrrad ging an den Glücksball von Reinhard Schröder aus Blomberg im Landkreis Ostwestfalen-Lippe. Er und seine Frau Petra besuchten bereits zum dritten Mal das Unstrutfest. Zufallsbekanntschaft brachte das sympathische Paar nach Nebra. In einem Kroatien-Urlaub hatten die beiden die Nebraer Familien Reinhardt, Meißner und Beck kennengelernt. Seitdem habe sich eine Freundschaft mit gegenseitigen Besuchen entwickelt. Die Einladung zum Unstrutfest war anfangs ein Geburtstagsgeschenk an Reinhard Schröder von seinen Nebraer Freunden, erzählten die beiden Gäste und versprachen: „Wir kommen gern wieder.“ Auch alle weiteren Preise waren wieder dankenswerterweise durch Geschäfte und Unternehmen aus Nebra und Umgebung bereitgestellt worden, so auch der dritte Hauptgewinn, ein Massagegutschein mit passenden Pflegeprodukten.
Selbst Nebras Bürgermeisterin Antje Scheschinski freute sich über ihren Siegerball und einen der Hauptpreise. Neben ihr saßen zwei weitere weitgereiste Gäste aus dem mit Nebra befreundeten bayerischen Plattling. Seit 1990 pflegt Nebra die per Freundschaftsurkunde besiegelte kommunale Freundschaft mit Plattling und seit dieser Zeit gehört Georg Weiß, bereits 40 Jahre Stadtrat in Plattling, zu den Gästen, die immer wieder gern die Unstrut-Stadt besuchen. „Wir haben hier viele persönliche Freundschaften geschlossen und freuen uns über die gute Gastfreundschaft“, so Georg Weiß.
Zur frühen Abendstunde waren schließlich alle Preisträger ermittelt. Auch der dieses Mal zuerst vergebene Trostpreis für den letzten Ball im Ziel fand einen freudigen Gewinner, nämlich Sandy Weihrauch. Der junge Mann durfte mit seiner kleinen Tochter Felice zum Bootskorso am späten Abend in einem Kanu von Wangen nach Nebra mitfahren. Der Bootscorso „Unstrut in Flammen“ gehört alljährlich zum nächtlichen Höhepunkt des Lichterfestes.
Ab 21 Uhr rüsteten sich etwa 20 Kanus in Regie des SV 1924 Nebra, Abteilung Wasserwandern unter Leitung von Mario Bettge, und noch einmal so viele Boote mit Fackeln und Lichterketten illuminierten Boote mit Start vom Großwangener Ufer, die durch Henry Philipp koordiniert wurden. In diese Vorbereitung schrillten plötzlich Signale von Feuerwehrfahrzeugen. Die wurden zum Unstrutradwanderweg in Höhe der Ortschaft Kleinwangen gerufen, weil dort ein Böschungsbrand von trockenem Gras durch eine offene Flamme verursacht worden war.
Insgesamt waren 40 Feuerwehrkameraden der Wehren Nebra, Wangen und Nachbarorte im Einsatz, die aber nach wenigen Minuten den Brand unter Kontrolle hatten, so dass der Bootskorso fast pünktlich ab Wangen starten konnte. Einige der Boote verzichteten nach diesem Vorfall auf die Beleuchtung mit Fackeln wegen der anhaltenden Trockenheit.
In Nebra erwartete die einlaufenden Boote bereits ein von der Feuerwehr überwachtes Lagerfeuer am Unstrutufer und unter hohen Sicherheitsvorkehrungen konnte auch das prächtige Feuerwerk, für das seit zwölf Jahren der Feuerwerker Maik Schmidt aus Wettin verantwortlich zeichnet, wie geplant zur Freude der Zuschauer gezündet werden. Startschuss zu einem langen Abend im Lichterglanz war am frühen Nachmittag das Kinderfest mit Geschicklichkeitsspielen und Kinderschminken. Der Veranstalter, der 42 Mitglieder zählende Förderverein Himmelsscheibe von Nebra unter Vorsitz von Sabine Reich, zeigte sich zufrieden, dass auch das Wetter gut mitgespielt hatte.
Ein Dankeschön von Frau Reich gab es denn auch an alle Helfer, Sponsoren und Mitwirkende an den Versorgungsständen, ohne die das Lichterfest Unstrut in Flammen in diesem Rahmen nicht möglich wäre. Viele helfende Hände gab es beim Aufbau des Platzes, wofür die Vereinsvorsitzende Sabine Reich besonders Danny Hesse dankte, der den kompletten Transport der Sitzgruppen übernommen hatte.
Dank galt zudem Feuerwehr/Feuerwehrverein Nebra und Wangen sowie die DLRG Wasserwacht für die sicherheitstechnische Begleitung. „Vielen Dank dafür“, so Sabine Reich. Ihr Dank ging auch an Wolfgang und Brigitte Bubam für den Lichterkettenschmuck an der alten Unstrutbrücke und für die Bereitstellung des Stromanschlusses an Familie Vorwerk.
Zum Betreten dieser Brücke, deren Abriss noch im Juni beginnen wird, hatte der Verein extra eine Genehmigung vom Brückenbauamt eingeholt. „Somit war die Illumination letztmalig an dieser Brücke zu bewundern“, so Frau Reich. Ob es diese im nächsten Jahr zum 15. Unstrutfest an der neuen Unstrutbrücke geben wird, sei noch nicht geklärt. Somit verfolgten einige Zuschauer mit ein wenig Wehmut das abendliche Schauspiel an der alten Brücke mit der Durchfahrt der leuchtenden Boote zum letzten Mal in dieser Form.