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Leichtathletik Leichtathletik: Vivien Mielau kommt für ein Gasttraining

Von Tobias Heyner 09.01.2013, 17:39

Hohenmölsen/Jena/MZ. - Viel zu erzählen hatten sich Vivien Mielau und ihre ehemaligen Sportkameradinnen der Leichtathletikgruppe von SG Chemie Zeitz beim Training zwischen den Feiertagen im Zeitzer Thälmannstadion. Für die 13-jährige Hohenmölsenerin war es aber lediglich ein Gasttraining. Vivien war zwar noch bis zum 31. Dezember bei ihrem ehemaligen Zeitzer Verein eingeschrieben - besucht aber schon seit September des vergangenen Jahres das Sportgymnasium in Jena und wohnt im dazu gehörenden Internat. Dort hat sie sich mittlerweile schon recht gut eingelebt. Es gefällt ihr sehr.

"Am Anfang war das Heimweh schon recht groß", erinnert sich Vivien, "aber jetzt merke ich davon kaum noch etwas." Im Vergleich dazu fällt ihren Eltern die Trennung von ihrer Tochter schwerer: "Unter der Woche ist die Sehnsucht oft schon ziemlich groß", gibt Vater René Mielau zu, "aber umso größer ist die Freude, wenn ich sie an den Wochenenden wieder nach Hause hole." Telefoniert werde unter der Woche jedoch jeden Abend. Glücklich über Viviens längeren Aufenthalt bei der Familie während der Feiertage war auch ihr Hund Sally (ein Miniature Australian Shepherd - kurz Mini Aussie), der das Training mit fröhlichem Schwanzwedeln verfolgte.

Viviens Paradedisziplinen sind der Weitsprung und der Sprint über 75 Meter. Schon in ihrem ersten Jahr bei Chemie (2008) wurde sie Hallenbezirksmeisterin im Weitsprung. Und seit 2009 holte sie in dieser Disziplin auch stets den Bezirksmeistertitel im Freien. 2011 schaffte sie gar den ersten Platz bei den Landesmeisterschaften und 2012 gewann sie auf Bezirksebene über die besagten 75 Meter Sprint. "Was Vivien auszeichnet sind enormes Talent und ein nahezu perfekter Körperbau", weiß ihr ehemaliger Zeitzer Übungsleiter Thomas Jörk, "beim Laufen setzt sie ihren Fuß unheimlich schnell wieder vom Boden ab - dazu sind nicht viele in der Lage." Ihre Schwäche sei jedoch hin und wieder der eigene Antrieb und der Wille dazu die eigenen Grenzen auszuloten, fügt er hinzu und Vivien schaut ein wenig ertappt zu Boden.

In dem, was in den Trainingseinheiten vermittelt werde, unterscheide sich die Jenaer Sportschule kaum von der Zeit bei Chemie, meint das Nachwuchstalent: "Aber dafür in der Häufigkeit!" Bis auf Mittwoch, werde immer vor und nach den Schulstunden ausgiebig trainiert.

"In der Übungsgruppe fehlt uns Vivien schon", so die 14-jährige Chemikerin Jodie Mussehl. Sie hatte fast zur selben Zeit mit Leichtathletik angefangen und betrachtet Vivien als sehr gute Freundin. "Besonders ihre trockenen Witze, die sie hin und wieder vom Stapel lässt." Sonst sei sie eher ein recht schweigsames Mädchen, so Jörk. Vivien sagt dazu passender Weise nichts und lächelt nur. "Wir freuen uns aber in jedem Fall für sie und drücken ihr fest die Daumen", so Natascha Wendler (14).