Jugendzentrum "Otto" Naumburg Jugendzentrum "Otto" Naumburg: Mit Fridolin auf Reisen

Naumburg - Farbige und ausdrucksstarke Bilder auf Staffeleien: Sie erzählen zwei Geschichten eines besonderen Helden - des Buntspechtes Fridolin, der Afghanistan besucht, und auch im Naumburger Dom auf Entdeckungsreise geht. Die Arbeiten der beiden Künstler Matthias Schöneburg und Michael R. Dyroff standen nicht nur im Mittelpunkt einer Vernissage im Kunstwerk „Turbinenhaus“ in Naumburg.
Sie sind Teil eines Projektes zum Thema Interkulturalität, das gemeinsam vom Naumburger Jugendzentrum „Otto“ und dem Integrations- und Ausländeramt des Burgenlandkreises durchgeführt wurde. Entstanden sind mit „Fridolin auf Schatzsuche im Erbe um die Welt in Afghanistan“ und „Fridolin auf Schatzsuche im Erbe um die Welt im Naumburger Dom“ zwei Geschichten, die als japanisches Erzähltheater Kamishibai gestaltet sind und in Kindereinrichtungen eingesetzt werden können. Zurückgreifen konnten die Beteiligten auf die Erfahrungen aus dem Kreiskulturamt, dem Gesundheitsamt des Burgenlandkreises sowie der Stadtbibliothek Naumburg. Diese hatten zwei Jahre zuvor die Initiative ergriffen und ein Projekt rund um die Möglichkeiten des kleinen Erzähltheaters entwickelt. Dabei handelt es sich um eine besondere Art der Erzählkunst, bei der mit Hilfe eines speziellen Rahmens und verschiedener Bildkartensets Geschichten vorgetragen werden.
Ideengeber des interkulturellen Projektes war der im vergangenen Herbst verstorbene Leiter des künstlerischen Beirates des Vereins Kunst in Naumburg, Friedrich Kloeppel. „Er hatte immer das große Ganze im Kopf, junge Menschen an dieses Thema heranzuführen“, blickte Antje Weiser, Leiterin des „Otto“, zurück. Sie erläuterte anwesenden Erziehern und Pädagogen, wie das Erzähltheater in die Arbeit mit den Kindern eingebunden werden kann. So können sowohl andere Bräuche und das Schaffen des Naumburger Meisters als auch die Themen Religion und Gefühle vermittelt werden. Außerdem gebe es die Möglichkeit, eigene und neue Geschichten zu gestalten, so Antje Weiser. Die Geschichten und Bilder regen Kinder an, sich mit der eigenen kulturellen und interkulturellen Identität auseinanderzusetzen. Pädagogisch begleitete Projekttage helfen Kindertagesstätten und Schulen, sich mit dem Kamishibai vertraut zu machen. (nt)