Jahn-Apotheke in Freyburg Jahn-Apotheke in Freyburg: Im Dienst der Patienten

Freyburg/Naumburg - Michaela Jähne ist rundum zufrieden. Ihre Prüfungen hat sie erfolgreich absolviert, den Abschluss als Jahrgangsbeste in der Tasche. Doch damit nicht genug. Unmittelbar nach Ende ihrer zweijährigen Ausbildung zur Pharmazeutisch-technischen Assistentin fand sie in der Freyburger Jahn-Apotheke eine neue Arbeitsstelle - und das auch noch in ihrem Wohnort. „Die Familie mit den beiden Kindern und der neue Beruf lassen sich so gut unter einen Hut bringen“, berichtet die 34-Jährige.
Ende Februar war sie gemeinsam mit weiteren Absolventen der Medizinischen Berufs-Akademie Naumburg GmbH (MBA) ins Berufsleben verabschiedet worden. Hinter ihr lagen zwei Jahre, die sie gefordert haben, in denen die Freyburgerin jedoch auch viel Wissen vermittelt bekam und Fähigkeiten erwerben konnte, die sie in ihrer neuen Tätigkeit gut gebrauchen kann.
„Schwerpunkte sind die Beratung der Patienten, das Ausgeben von Medikamenten sowie die Dokumentation“, schildert Michaela Jähne ihre Aufgaben. Zu ihnen gehört auch das Herstellen von Medikamenten, allerdings geschieht das seltener. Dabei werden alle Arbeiten unter Aufsicht einer Apothekerin ausgeführt.
„Ich wollte mich beruflich neu orientieren, deshalb habe ich mich über das Arbeitsamt nach einer Ausbildung im Pharmaziebereich erkundigt, so bin ich auf die MBA gestoßen.“ In der dortigen Ausbildung standen Arzneimittelkunde und Galenik, also das Herstellen gebrauchsfertiger Arzneien aus Wirkstoffen, Botanik und Drogenkunde ebenso auf dem Lehrplan wie allgemeine und pharmazeutische Chemie.
„In den zwei Jahren, die mit dem ersten Teil der staatlich vorgegebenen Prüfungen enden, ist ein vierwöchiges Praktikum enthalten. Danach folgt ein sechsmonatiges Anerkennungspraktikum in einer Apotheke, das mit dem zweiten Teil der Prüfungen endet,“ schildert Katrin Hochheiser den Ablauf. Die Prokuristin der MBA ist mit in die Jahn-Apotheke gekommen und freut sich, dass die einstige Schülerin dort eine neue berufliche Perspektive gefunden hat.
Bereits Praktika absolviert
Dass Michaela Jähne ihren Arbeitsvertrag mit der von Rosemarie Foth geleiteten traditionsreichen Apotheke unterschrieb, ist kein Zufall, hatte sie doch dort ihre Praktika absolviert. „Da lag es nahe, dass ich mich hier bewerbe.“ Wie bei Medikamenten muss auch unter Mitarbeitern die Chemie stimmen, weiß Rosemarie Foth. „Das war von Anfang so, deshalb freue ich mich, dass Frau Jähne unser Team verstärkt.“
Seit 1984 ist die studierte Pharmazeutin, die außerdem als Nebraer Kreisapothekerin tätig war, Chefin der Jahn-Apotheke, hat diese als Einrichtung des Gesundheitswesens der DDR über die 89er-Wende geführt und schließlich 1991 von der Treuhand erworben. Vier Mitarbeiterinnen im pharmazeutischen Bereich sowie ein Fahrer sorgen gemeinsam mit Rosemarie Foth für die Versorgung der Patienten.
Apotheke mit Tradition
Bis ins Jahr 1718 geht die Geschichte der am Markt gelegenen Apotheke zurück. Damals stand Johann Georg Gonna an ihrer Spitze. Später folgten von 1733 bis 1779 Martin Sigismund Kettel, von 1853 bis 1884 Rudolf August Wilhelm Scherff und nach 1901 Gustav Wachs. Heute müssen sich Rosemarie Foth und ihr Team vor allem gegen die Konkurrenz der Internet-Apotheken behaupten. „Was dort jedoch nicht geleistet wird, sind die umfassende Beratung sowie die 24-Stunden-Bereitschaft“, argumentiert die Pharmazeutin.
