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Jägerprüfungen im Burgenlandkreis Jägerprüfungen im Burgenlandkreis: Wissen beim grünen Abitur verlangt

21.04.2016, 15:00
Ein Jäger geht auf die Jagd.
Ein Jäger geht auf die Jagd. Symbol/CC0 Lizenz

Naumburg - Auf dem Schießstand in Naumburg finden von Donnerstag bis Sonnabend Jägerprüfungen statt, für die sich  25 Frauen und Männer aus dem Bundesgebiet angemeldet haben.  Klaus-Dieter Kunick sprach darüber mit Jürgen Koschel,  Sachgebietsleiter der Unteren Jagd-, Fischerei- und Waffenbehörde in der Kreisverwaltung in Naumburg.  

Warum  reisen künftige Jäger aus halb Deutschland zur Prüfung  an?

Koschel: Das hat in erster Linie etwas mit dem Zeitlimit derjenigen  zu tun, die  selbstverständlich auch in ihrem eigenen Bundesland die Prüfung ablegen können. Aber wenn es eben für sie zeitlich passt, fahren sie  auch woanders hin.

Warum muss überhaupt eine Prüfung abgelegt werden?

Koschel: Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Schließlich besitzen Jäger   Waffen.

Was wird denn alles geprüft?

Koschel: Es sind sieben  Fachbereiche, zu denen unter anderem   Naturschutz und Ökologie gehören, das Jagdhundewesen  sowie die Behandlung des erlegten Wildes.  Es geht aber auch um das Jagdrecht. Jäger müssen zudem sachkundig sein im Bereich Lebensmittelkunde, bei der Fleischhygiene oder auch im Waffenrecht.

Wieso Lebensmittelkunde und Fleischhygiene?

Koschel: Die künftigen Jäger müssen ihre Kenntnisse am erlegten, aber auch am lebenden Tier nachweisen.  Denn immerhin kommt das Fleisch eines erlegten Tieres in den Handel. Dass hierbei alles mit rechten Dingen zugehen muss, versteht sich wohl von selbst.

Wie oft finden Prüfungen  statt?

Koschel: Einmal jährlich, wobei der Andrang im letzten Jahr so groß war, dass wir zwei Prüfungen durchgeführt haben. Um an den Start gehen zu dürfen, kostet das den Teilnehmer  150 Euro.

Und wer die Prüfung nicht schafft?

Koschel: Der kann sie  wiederholen, allerdings komplett. Nur das eine Fach, in dem er versagt hat, zu wiederholen, das geht nicht. Schließlich wird  hier vom „grünen Abitur“ gesprochen.

Wie viel fallen denn durch?

Koschel: Im Durchschnitt zehn bis 15 Prozent der Teilnehmer.

Wie werde ich Jäger?

Koschel: Zunächst muss jeder erst einmal die Prüfung bestehen. Erst dann kann er einen Jagdschein beantragen. Es hat sich gezeigt, dass in der Vergangenheit die Zahl der Menschen gestiegen ist, die Jäger werden wollen.

(mz)