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  7. Hohenmölsener Stadträte lehnen Konzept für Photovoltaikanlagen in der Region ab

Entspricht nicht den Vorstellung des Bauausschusses Hohenmölsener Stadträte lehnen Konzept für Photovoltaikanlagen in der Region ab

Klares Votum im Bauausschuss.

Von Tobias Schlegel 08.12.2021, 13:51
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Hohenmölsen/MZ - Dieses Votum war eindeutig: Einstimmig haben die Mitglieder des Hohenmölsener Bauausschusses ein Konzept abgelehnt, in dem mögliche Standorte für die Errichtung von Photovoltaikanlagen (PV) analysiert und bewertet worden sind.

Hohenmölsener Stadträte lehnen Konzept für Photovoltaikanlagen in der Region ab

Schon die Erstellung des Konzeptes hatte bei einzelnen Stadträten für Unmut gesorgt, hat sich die Stadt dies doch von einem Investor bezahlen lassen, der selber Interesse daran hat, im Stadtgebiet PV-Anlagen zu bauen. Die Verwaltung versicherte damals, der Photovoltaikgesellschaft Halle trotz der Spende keine Sonderrechte zu geben. Ein Geschmäckle hatte diese Vorgehensweise dennoch.

Nun liegt das Konzept, das von einem Planungsbüro erstellt wurde, vor - und das entspricht so gar nicht den Vorstellung der Stadträte des Bauausschusses. Zehn Ackerbauflächen im Stadtgebiet wurden untersucht und bewertet - fünf davon als geeignet eingestuft. Ausschusschef Michael Braun (CDU) sprach von überholten Bewertungskriterien wie der Einspeisevergütung. „Die ist mittlerweile so gering und lohnt sich für einen Investor nicht mehr“, sagte Braun, der das Konzept als Fehlkonstruktion betitelte: „Das ist nicht das, was wir wollen.“ Er hätte sich eine Auflistung von generell möglichen Standorten gewünscht.

Kritik an Schlussbemerkung im Konzept zur Photovoltaikanlage

Die jedoch in dem Konzept bewerteten Flächen seien willkürlich ausgewählt worden, sagte Ausschusskollege Michael Seppelt von der Wählergemeinschaft Aktives Hohenmölsener Land der MZ. Unklar sei, warum gerade diese ausgewählt worden. „Auch die Bewertungskriterien sind für mich nicht nachvollziehbar, genauso wie die Bewertung zustande gekommen ist“, so Seppelt.

Mit Unverständnis reagierten die Stadträte auch auf eine Schlussbemerkung in dem Konzept. Dort steht geschrieben: „Unabhängig von den Ergebnissen dieser Untersuchung ist es grundsätzlich möglich, bei der Stadt Anfragen für die Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf weiteren Flächen innerhalb des Stadtgebietes zu stellen.“

Für Seppelt ist dieser Satz sinnfrei, wofür brauche man dann ein solches Konzept. Auch für Kati Böhme (SPD) erschließt sich der Sinn des Konzeptes nicht „wenn am Ende auch andere Flächen begutachtet werden können.“ Hohenmölsens Bauamtschef Christoph Karger versuchte das Konzept vor den Stadträten zu verteidigen, meinte, dass dieses keinen rechtsverbindlichen Charakter habe und schob den Ball in Richtung des Planungsbüros, das zu den Fragen und Kritikpunkten Stellung beziehen soll.