Himmelswegelauf Himmelswegelauf : Scheiben-Medaille als Lockmittel

Naumburg/Wangen - Die Nacht zum Tag gemacht haben die Organisatoren des Himmelswegelaufs vor dessen fünfter Auflage. Notgedrungen, hatte doch der Dauerregen dem ersten Streckenabschnitt des Marathons derart zugesetzt, dass der Start kurzfristig vom Sonnenobservatorium in Goseck nach Naumburg verlegt werden musste (wir berichteten). „Auf den ersten drei Kilometern war die Strecke derart aufgeweicht, dass wir einfach reagieren mussten. Man kann einen Marathon nicht von Anfang an in nassen Schuhen laufen“, so Cheforganisator André Cierpinski.
Und so ging es am Sonnabend kurz nach neun direkt an der Saale, am Halleschen Anger, los. Später liefen die Marathonis wie geplant an der Unstrut weiter bis zum Ziel, das sich traditionsgemäß an der Arche Nebra in Wangen befand. Als Erster erreichte dieses der Hallenser Thomas Probst - „aus Versehen“, wie der 35-Jährige augenzwinkernd meinte. „Damit konnte ich schließlich nicht rechnen. Ich bin total überrascht“, so Obst, der zum ersten Mal an diesem „wunderschönen Lauf“ teilnahm. „Ehrlich gesagt, war ich scharf auf die Finisher-Medaille mit der Himmelsscheibe“, verriet der Sieger unserer Zeitung. Seine Zielzeit, 3:15 Stunden, erreichte er fast exakt, er unterbot sie um sechs Sekunden (siehe auch „Ergebnisse“). Bei Kilometer 36 habe er Krämpfe bekommen, sich aber mit letzter Kraft ins Ziel retten können.
Insgesamt 1.133 Volkssportler, die sich am Marathon, Halbmarathon, dem Himmelsscheibenlauf über zehn Kilometer, dem Nordic Walking, Wandern oder an der Radtour mit Friedensfahrt-Legende „Täve“ Schur und Ruder-Olympiasieger Andreas Hajek beteiligten, konnten schließlich an der Arche - wo richtige Volksfeststimmung aufkam, man oft sogar in Familie über die Ziellinie lief - die begehrte Erinnerungsmedaille in Empfang nehmen. „Das ist Teilnehmerrekord“, berichtete Pressesprecher Klaus Steinbrecher stolz.
Etwas unglücklich war, dass der Sieger des Halbmarathons, Thomas Schulze aus Markranstädt, unbemerkt ins Ziel lief. Der Grund: Der Sprecher hatte sich auf die Walker und Wanderer konzentriert, die gerade - aus der anderen Richtung kommend - ebenfalls die Ziellinie überquerten. „Ja, das war sicher nicht so schön, aber das mussten wir in Kauf nehmen. Denn schließlich wollen wir den Teilnehmern auch immer wieder etwas Neues anbieten. Und dazu gehört auch eine andere Streckenführung für manchen Wettbewerb“, erklärte André Cierpinski.