Heimatfest in Großgrimma Heimatfest in Großgrimma: Blick in die Vergangenheit

Hohenmölsen/MZ - Beim Song „Alt wie ein Baum“ von der DDR-Rockband Puhdys schwelgt Michael Pohlmann in Erinnerungen an seine Jugend. Der gebürtige Thüringer lebt seit 1988 in Köln, doch mindestens aller zwei Jahre verschlägt es ihn in seine alte Heimat im Osten der Republik. „Ich bin immer noch mit dieser Gegend verbunden. Schließlich habe ich hier meine Wurzeln und bin hier aufgewachsen“, sagt der 54-Jährige. Dann ist er meist mit seinen Kegelfreunden vom KSC Porz beim Heimatfest des SV Großgrimma zu gegen, so wie auch am Wochenende, an dem von Freitag bis Sonntag die 23. Auflage des Festes gefeiert wird. Der Schwager von Michael Pohlmann hat in Großgrimma gekegelt, so sei auch der Kontakt zwischen dem Kölner Verein und dem SV Großgrimma entstanden. „So hat sich in den vergangenen zwölf Jahren eine Freundschaft entwickelt“, meint Dietmar Stiffel, Sektionsleiter Kegeln beim SV. So wechsle man sich meist ab, letztes Jahr war der Tross aus Großgrimma in Köln zu Besuch.
„Sport, Spiel und Spaß. Darum geht es an diesem Wochenende“, sagt die Vereinsvorsitzende des SV Großgrimma, Anke Meinhardt. Besonders die Jugend stehe beim Heimatfest im Vordergrund, weshalb alle Fußball-Jugendteams bis auf die F-Jugend, die in Naumburg noch um den Kreismeistertitel kämpft, in Freundschaftsspielen gegen Mannschaften aus der Region antreten. „Es ist eine gute Möglichkeit für die Kinder und Jugendlichen, ihren Familien zu zeigen, was sie bei uns gelernt haben“, erklärt Anke Meinhardt. Auch das Drumherum bietet den kleinen Gästen eine Menge Spaß und Abwechslung. So gibt es einen Fackelumzug, Kinderdisco, eine Bastelstraße, Ponyreiten und eine Kindermodenschau. „Ganz besonders ist auch unsere diesjähriger Experimentestand: Chemie zum Anfassen. Hier können die Kinder Brausepulver selbst herstellen und lernen, wie man aus Cola die Farbe herauszieht“, erklärt die Vereinsvorsitzende.
Doch auch auf die eigene Geschichte des Ende der 1990er Jahre nach Hohenmölsen eingemeindeten Ortes soll das Heimatfest aufmerksam machen. Deshalb wird ein sogenanntes Klassentreffen der verlorenen Dörfer veranstaltet, bei dem Fotos der damaligen Orte präsentiert werden. „Wer seine Vergangenheit nicht kennt, kann in Zukunft nicht existieren“, unterstreicht Anke Meinhardt die Wichtigkeit dieses Themas. Die Zukunft des Vereins ist ganz klar die Jugend, vor allem in der Fußballabteilung. „Zum ersten Mal überhaupt werden wir in der nächsten Saison Teams von der A- bis zur G-Jugend besetzt haben“, berichtet die 43-Jährige stolz.
Aber auch die Erwachsenen kommen an diesem Wochenende nicht zu kurz. Im Handball, Volleyball und Kegeln werden kleinere Turniere ausgetragen. „Und am Abend steppt dann der Bär“, verkündet Anke Meinhardt mit einem Lächeln. Dann sorgt DJ Udo im Festzelt für mächtig Partystimmung. Nicht fehlen darf dabei auch der besagte Klassiker der Puhdys, bei dem sich der Kölner Michael Pohlamm, wie auch an dem gesamten Wochenende, an alte Zeiten zurückerinnern kann.

