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Heimat für Heimatverein Heimat für Heimatverein: Wie in Großosida eine neue Hütte gebaut wird

Von Matthias Voss 02.06.2019, 13:00
In Großosida bauen Mitglieder des Heimatvereins einen Pavillon.
In Großosida bauen Mitglieder des Heimatvereins einen Pavillon. René Weimer

Großosida - Wenn man einen Traum hat, muss er manchmal gar nicht am Geld scheitern, wenn man genug Helfer hat. Unter diesem Motto entsteht derzeit in Großosida auf dem Dorfplatz direkt neben der Bushaltestelle eine neue Hütte. Es wird das neue Domizil des dortigen Heimatvereins, der seit zwei Jahren sozusagen heimatlos ist.

„Wir hatten erst einen Raum in einem Privathaus, aber da mussten wir raus. Die vergangenen zwei Jahre haben wir unsere Versammlungen in der Gaststätte ,Drei Linden’ in Bergisdorf abgehalten. Aber wir wollten wieder was Eigenes“, erklärt Markus Pospischil. Der Vorsitzende hatte dazu einen Tipp von Stefan Leier (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Gutenborn, bekommen. „Für überschaubares Geld bietet Nikolai Ernst aus Zeitz eine Hütte aus Fertigteilen an, ähnlich wie die in Kuhndorf oder die in Loitzschütz. Die 10.000 Euro für das Material hat uns dann der Gemeinderat bewilligt“, so Pospischil weiter.

Wie ein allter Kran aus DDR-Zeiten beim Bau hilft

Doch zusammenbauen und den Boden dafür vorbereiten, musste der Heimatverein schließlich selber. Mitte April ging es los mit dem Gießen der Bodenplatte. „Da half uns ein Anwohner, der nicht mal Mitglied bei uns im Verein ist, mit seinem alten 157er Kran aus DDR-Zeiten, den er liebevoll restauriert hat“, so der Vorsitzende. Ältere Mitglieder, die nicht mehr arbeiten, hatten die angelieferten Baumaterialien entgegengenommen.

Und jeden Freitagnachmittag und Samstagvormittag sind die Mitglieder fleißig am Bauen. So entstanden nach und nach die Außenwände, das Dach und mittlerweile auch der Fußweg. „Wir haben alte Pflastersteine von der Gemeinde bekommen, die in Heuckewalde nicht mehr gebraucht wurden“, erzählt Markus Pospischil. Wieviel Arbeit das war, zeigt das Bretterdach, wo jedes Teil einzeln angepasst und zugeschnitten werden musste.

35 bis 40 Personen sollen in der Hütte Platz finden

In Einzelmontage werden nun noch die Dachpappe, die Schindeln, die Türen, Fenster und später auch vielleicht noch Tische fertiggestellt werden. Auch eine Feuerstelle soll in der Mitte platziert werden. 35 bis 40 Personen sollen, nach Schätzung von Pospischil, in der nur 24 Quadratmeter großen Hütte Platz finden. Neben Versammlungen sollen dann hier auch Skatabende oder auf Anfrage private Feiern stattfinden.

„Aber vor allem wollen wir die Hütte für unsere Veranstaltungen nutzen. Also als Anlaufpunkt für unsere Neujahrswanderung oder die Kirmes im Herbst“, sagt der Vorsitzende des Heimatvereins in Großosida.

Auch das Maibaumsetzen hat schon seinen festen Platz im Kalender

Dieser wurde 2011 gegründet, zur Pflege der Flora und Fauna, sowie des dörflichen Lebens, wie es in der Satzung heißt. „Der Verein hat das Dorf zusammenwachsen lassen, es sozusagen wieder zum Leben erweckt“, freut sich Pospischil über den Erfolg. Die jährlichen Busfahrten in die Lausitz, zur Festung Königstein oder wie demnächst zur Leipziger Neuseenplatte sind immer schnell ausgebucht.

Auch das Maibaumsetzen hat schon seinen festen Platz im Kalender. Fast die Hälfte der 107 Einwohner sind mittlerweile Mitglied - viele davon dürfen sich rühmen, tatkräftig an der Entstehung der Vereinshütte beteiligt gewesen zu sein. Zur Kirmes im September soll sie dann feierlich eingeweiht werden. (mz)