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Zweite Anlage in einem Weinberg Haseloff und Kachelmann weihen neue Wetterstation ein

Weinkönigin in Rossbach dabei.

Von Michael Heise Aktualisiert: 28.06.2021, 10:39

Roßbach - Es bedurfte erst einer dezenten Aufforderung, ehe Jörg Kachelmann den Platz neben Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) einnahm, doch dann war er schnell in seinem Metier: Als scherzender Entertainer und als Wetterfrosch. Landes- und Kommunalpolitiker sowie die Weinkönigin Annemarie Triebe aus Zeitz waren am Sonnabend in die Weinlage „Steinmeister“ gekommen.

Das Weingut Herzer weihte dort eine Wetterstation ein, die zweite in einem Weinberg des Anbaugebietes Saale-Unstrut. Die wichtigste Nachricht ist, dass das dichte Netz der Stationen nicht nur immer mehr Wetterdaten sammelt, sondern vor allem genauere Analysen und Prognosen gestattet. Für Otto Normalverbraucher spannend, für Winzer wie die Herzers existenziell.

Einweihung Wetterstation von Jörg Kachelmann im Weinberg Steinmeister vom Roßbacher Weingut Herzer mit Ministerpräsident Rainer Haseloff Weinkönigin Saale-Unstrut Annemarie Triebe öffnet Sektflasche mit Säbel
Einweihung Wetterstation von Jörg Kachelmann im Weinberg Steinmeister vom Roßbacher Weingut Herzer mit Ministerpräsident Rainer Haseloff Weinkönigin Saale-Unstrut Annemarie Triebe öffnet Sektflasche mit Säbel
(Foto: Torsten Biel)

Haseloff und Kachelmann weihen neue Wetterstation in Rossbach ein

600 solcher Stationen - entwickelt von Kachelmann und dem Versicher Vereinigte Hagel - gibt es in Deutschland, 30 davon in Sachsen-Anhalt - eine davon im „Steinmeister“. Das Besondere: Sie hat zwei Messpunkte. Einen etwas tiefer gelegenen und einen weiter oben am Napoleonstein, wobei es vor allem die Temperaturen sind, die zwischen beiden den Unterschied machen. Was für Winzer Stephan Herzer entscheidend ist, ist die Genauigkeit der Daten. „Wir konnten die Anlage schon drei Wochen testen und feststellen, dass die Kachelmann-Vorhersagen exakt mit den von und erhobenen Parametern übereinstimmen“, so Herzer, der sagt, dass Agrarmeteorologie seine Leidenschaft ist.

Mit der Wetterstation könne man nun noch gezielter im Weinberg arbeiten - bei der Vorbeugung von Infektionen und Bewässerung genauso wie beim Schutz vor plötzlichem Frost oder umgekehrt der Lese von Eiswein. Den Kontakt zu Jörg Kachelmann hatte einer der beiden Herzer-Söhne, Lukas, geknüpft und diesen für eine Begehung im Weinberg gewonnen. „Nicht jede Lage ist eine gute für eine Wetterstation, diese hier ist perfekt“, verdeutlichte Kachelmann.

Plauderei über Napoleon

Die beiden neuen Messpunkte, die über Meteosol abrufbar sind, heißen „Weingut Herzer“ und „Napoleonstein“. Apropos: Was es mit Letzterem auf sich hat, wusste Stephan Herzer unter Verweis auf das Schlachtengetümmel zwischen napoleonischen und preußischen Truppen zu erzählen, worauf Jörg Kachelmann witzelte: „Die meisten MDR-Zuschauer werden sich noch gut daran erinnern können.“

Denn der Altersdurchschnitt der MDR-Konsumenten soll sich laut Kachelmann bei 65 bewegen. Haseloff witzelte auch. Er müsse sich mit seiner Frau nicht mehr wegen des Wetters streiten, bloß weil man unterschiedliche Wetter-Apps genutzt habe. Kachelmann hört’s mit Freude. (mz)