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Handball Handball: Naumburg sicherst sich Klassenerhalt

Von Torsten Kühl 29.04.2013, 18:16
Sebastian Fende (links) und HSV-Vorsitzender Sascha Krieg freuen sich über den Klassenerhalt.
Sebastian Fende (links) und HSV-Vorsitzender Sascha Krieg freuen sich über den Klassenerhalt. Torsten Biel Lizenz

Naumburg/MZ - „Mich interessiert nicht, was die anderen machen, wir müssen auf uns schauen.“ Einer der Lieblingssätze von Ines Seidler, Trainerin des HSV Naumburg-Stößen. Selten oder vielleicht noch nie traf er so sehr auf das Spiel ihres Handball-Teams in der mitteldeutsche Oberliga zu wie an diesem vergangenen Sonnabend. Den Gastgebern gelang mit 31:29 der erhoffte Heimerfolg gegen den HSV Glauchau. Aber auch die Konkurrenz im Kampf gegen den Abstieg punktete: Wolfen gewann sensationell gegen Hermsdorf und Radis siegte erwartungsgemäß beim Schlusslicht Apolda. Dennoch, mit dem Triumph sicherten sich die Burgenländer den Klassenerhalt.

In der kommenden Saison wird man in Naumburg also Oberliga-Handball erleben können. Dann jedoch aller Voraussicht nach mit dem HC Burgenland. So durfte sich Uwe Gering, Präsident des Fusionspartners SKV Prittitz, freuen. „Ich bin heilfroh. Dieser Sieg war extrem wichtig und ist ein super Start für unsere gemeinsame Zukunft“, sagte er.

Den von Coach Seidler vor diesem letzten Saison-Heimspiel versprochenen bedingungslosen Einsatz zeigte ihr Team gegen den Tabellendritten von Beginn an. Nur einmal glichen die Sachsen zum 2:2 aus. Sonst lagen die Einheimischen die komplette erste Halbzeit in Führung. Diese war zur Pause komfortabel (16:11) und wurde nach Wiederbeginn auf sechs Tore ausgebaut. Doch aus heiterem Himmel verloren die Seidler-Schützlinge dann den Spielfaden und Glauchau gelangen vier Treffer in Folge. Keeper Thomas Drese bewahrte die Hausherren zunächst vor Schlimmerem, aber auch er konnte nicht verhindern, dass die Gäste wenig später erstmals in Führung gingen (18:19).

Das Blatt schien sich zu wenden, auch weil die kurzfristig angesetzten Schiedsrichter Patrick Arndt und Christian Kobilke aus Biederitz nun überraschend einseitig die Regeln auslegten, die Naumburg-Stößener mit unschöner Regelmäßigkeit mit Zeitstrafen belegten, auf der anderen Seite bei ähnlichen Vergehen aber Gnade vor Recht ergehen ließen. Unrühmlicher Höhepunkt dieser Phase: Nach einem überharten Einsteigen gegen Jan Schindler sah Glauchaus Markus Elschker zu Recht die rote Karte, aber Schindler wurde zum Entsetzen der Burgenländer ebenfalls des Feldes verwiesen. Das Positive an der Aktion aus Sicht der Einheimischen: Schindler hatte zuvor mit seinem dritten Tor, dem dritten seines HSV in Folge, die Führung zurückgeholt. Und diese gab das Team dann nicht mehr ab.

Die Fans gaben jetzt ebenso wie die Mannschaft alles. Ants Benecke taute auf, erzielte wichtige Tore. Sebastian Fende bekam im Angriff mehr Einsatzzeiten, bedankte sich dafür mit einer starken Leistung. Und Kapitän Marcel Kilz führte sein Team schließlich zum verdienten Sieg, der das Thema Abstieg endgültig zu den Akten legte.

„Was soll ich sagen? Ich bin natürlich überglücklich. Wir haben über den Kampf zum Spiel gefunden“, meinte Ines Seidler kurz nach der Schluss-Sirene. „Mit dem Sieg haben sich die Männer einen freien Tag verdient. Hätten wir nämlich verloren, hätten wir am 1. Mai auf jeden Fall ganz normal trainiert.“