Großereignis Großereignis: Mediterran soll er sein

Bad Kösen/Apolda - Sie ist noch ein Weilchen hin, aber zweifelsfrei geeignet für einen Eintrag in den Terminkalender: die 4. Thüringer Landesgartenschau „Blütezeit Apolda“. Vom 29. April bis 24. September kommenden Jahres werden bis zu 350000 Besucher in der Herressener Promenade erwartet. Mit an Bord ist neben einem Zorbauer Unternehmen ein zweites aus Sachsen-Anhalt: die Krunig Garten- und Grünanlagenbau GmbH aus Bad Kösen. Der Traditionsbetrieb wird dort einen von 14 Schaugärten gestalten, 100 Quadratmeter groß und ganz mediterran. Die Idee ist, zu zeigen, wie man sich nicht nur ein Stück Urlaub südlich der Alpen nach Hause holen kann, sondern vor allem, wie Gärten an die sich verändernden Klima-Bedingungen angepasst werden können.
Säulenzypressen und Federgras
Geschäftsführer Axel Krunig: „Die Sommer werden immer heißer, die Winter milder. Viele Pflanzen, die bislang bei uns keine Chance hatten, sind jetzt gut geeignet. Oder es gibt ähnlich aussehende Alternativen. Dazu muss natürlich die Gestaltung des Gartens passen.“ 25 Großpflanzen wie Bäume und Sträucher, bis zu 15 Kübelpflanzen und schätzungsweise 300 Bodendecker und Gräser will Krunig zeigen. Säulenzypressen bestimmen das Bild genauso wie Federgras, kleinkronige Laubbäume und Lavendel. Ein geschwungener, mit gebrochenem Kies gefertigter Hauptweg schlängelt sich durch den Garten, unterteilt diesen in drei Bereiche, wobei ein berankter Pavillon das optische Zentrum darstellt. Ausspannen lässt sich auch - in einem „Grünen Wohnzimmer“ mit Sitzmöbeln, großflächigem Pflaster und abgegrenzt durch eine Natursteinmauer. Alle verwendeten Materialien kommen im Übrigen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen.
149 Tage - vom 29. April bis 24. September 2017 - dauert die vierte Thüringer Landesgartenschau. Sie steht unter dem Motto „Blütezeit Apolda“ und verteilt sich maßgeblich auf die Herressener Promenade und den neu zu schaffenden Paulinenpark, zusammen knapp 19 Hektar groß. Beide Areale sind durch die Innenstadt verbunden. Geben wird es unter anderem eine Blumenschauhalle und so genannte Botschaftergärten von Städten, Regionen und Institutionen. Vertreten sein wird der Verein Saale-Unstrut-Tourismus. Schirmherr der Schau ist Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow. (mhe)
Krunig hat für sein Laga-Projekt Studenten der Hochschule Anhalt involviert, die gemäß seiner Vorgaben Gartenpläne vorlegten. Ehe der richtige auf dem Tisch kam, verging allerdings einige Zeit. „Alle Entwürfe waren gut, aber meist nicht an der Realität orientiert. Und wir wollen ja einen Garten zeigen, der in die Landschaft passt und umsetzbar ist. Also nichts Utopisches“, so Krunig. Die Theorie jedenfalls ist bis auf Details in Sack und Tüten, die praktische Umsetzung passiert ab August, wenn die ersten Handgriffe auf der zugewiesenen Fläche in Apolda gemacht werden können. Krunig hat als Mit-Aussteller vier weitere Betriebe aus der Region binden können.
Hinterher ist alles wieder weg
Startkapital in Höhe von 7000 Euro kommt von der Landesgartenschau-Gesellschaft, ungleich mehr wird das Unterfangen kosten, auch, wenn man weiß, dass hinterher von all dem nichts mehr zu sehen sein soll. „Was wir aufbauen und pflanzen, müssen wir auch abreißen und auspflanzen. Die Gärten sollen keinen Bestand haben“, so Krunig. Aufwand und Nutzen sieht er trotzdem in gutem Verhältnis, sollte sich im Nachgang neue Kundschaft einstellen. Apolda liege da durch seine Nähe zu Erfurt, Weimar und Jena optimal - und Bad Kösen ganz in der Nähe.