1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. Großer Aufwand: Großer Aufwand: Wie das Areal am Zeitzer Forst in Breitenbach aufgewertet wird

Großer Aufwand Großer Aufwand: Wie das Areal am Zeitzer Forst in Breitenbach aufgewertet wird

Von Matthias Voss 26.08.2020, 14:00
Die Gemeindearbeiter Frank Jacob (l.), der auch Bürgermeister ist, und Lutz Hennicke mit der neuen Tafel.
Die Gemeindearbeiter Frank Jacob (l.), der auch Bürgermeister ist, und Lutz Hennicke mit der neuen Tafel. Matthias Voss

Breitenbach - Er zählt sicher zu den schönsten und so auch beliebtesten Spielplätzen in der Zeitzer Region, vielleicht sogar im ganzen Burgenlandkreis. Der Waldspielplatz in Breitenbach ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Und das offenbar zu jeder Zeit. Am Montagmorgen waren zum Beispiel zahlreiche Familien, teilweise mit Autokennzeichen aus Gera und Eisenberg, zu Gast in Breitenbach.

Der Grund ist das weite, grüne Areal des ehemaligen Sport- und Übungsplatzes der russisches Armee und die liebevollen Holzspielgeräte. „Die haben wir im Frühjahr mit der Unterstützung der Zeitzer Innovative Arbeitsfördergesellschaft (ZIAG) und des Christlichen Jugenddorfwerks (CJD) neu angemalt, so ist es wieder schön bunt hier“, freut sich Frank Jacob (Linke) über den Anblick.

„Wir sind regelmäßig hier, um den Rasen zu mähen"

Der Bürgermeister der Gemeinde Wetterzeube ist auch Gemeindearbeiter und so packt er persönlich kräftig mit an was ihm eine Herzenssache ist. „Wir sind regelmäßig hier, um den Rasen zu mähen, die Mülleimer auszuleeren oder auch Reparaturen durchzuführen“, erklärt er. Das letztere sei leider nötig, weil zum einen der Verschleiß hoch ist. Zum anderen gibt es aber auch Vandalismus.

„In der Coronazeit, in der wir den Spielplatz ja wochenlang schließen mussten, wurden zum Beispiel Glasbuchstaben kaputt gemacht“, erzählt Jacob. Dieser Schriftzug „Info Natura“ am Blockhaus, in dem auch das grüne Klassenzimmer untergebracht ist, war eine Spende vom Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland in Nebra.

Aufsteller für die zehn Findlinge am Rande des Spielplatzes

Der hat jetzt auch eine Schautafel inklusive Aufsteller für die zehn Findlinge am Rande des Spielplatzes zur Verfügung gestellt. Jacob und seine Kollegen haben diese am Anfang der Woche aufgestellt und die Findlinge mit entsprechenden Nummern versehen. Jetzt wissen die Besucher, was ein Granitstein, ein Magmatit oder ein Quarzporphyr ist.

„Die Steine haben wir vor neun Jahren von der Mibrag aus dem Tagebau geschenkt bekommen. Aber die waren über die Jahre schwarz geworden, so dass wir die erst noch abstrahlen mussten. Jetzt kann man die Unterschiede schön erkennen und auf der Tafel wird es erklärt“, freut sich Jacob über die neue Attraktion. Eine weitere wird demnächst aufgestellt.

Zwei Kinder können dann gleichzeitig schaukeln

Für den alten Kletterturm mit der Rutsche, der altersbedingt abgerissen werden musste, kommt nun die Fledermausschaukel zur Geltung. „Die stand früher auf dem alten Indianerspielplatz im Wald, ist aber dann von einem umgestürzten Baum zerschlagen worden. Die bauen wir hier mit den alten Infotafeln, neu wieder auf“, erklärt der Bürgermeister.

Zwei Kinder können dann gleichzeitig schaukeln. Ebenfalls neu oder besser gesagt erweitert werden soll der Lehrpfad mit den „Bäumen des Jahres“. Die will Jacob besorgen und anpflanzen, sobald die Gemeinde Geld dafür hat - oder vielleicht auch gespendet bekommt.

Spielplatz liegt direkt an der Straße und außerhalb der Ortschaft

Weg ist dagegen das Geschwindigkeitsmessgerät, welches Autofahrern von Lonzig aus kommend kurz vor dem Spielplatz das Tempo angezeigt hat. „Das hatten wir erst vor ein paar Wochen auf Anraten der Polizei hier aufgestellt. Der Spielplatz liegt ja direkt an der Straße und das außerhalb der Ortschaft“, so Jacob. Doch Unbekannte hatten die Tafel am vergangenen Wochenende gestohlen. Sie war eine von zweien, die der Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst gehören und die immer mal woanders aufgehängt wird. Das Ordnungsamt habe bereits Anzeige erstattet.

Diese Behörde ist aber auch aufgefordert, sich beim Burgenlandkreis dafür stark zu machen, dass an dieser nicht nur für Kinder gefährlichen Stelle generell eine Tempo-30-Zone eingeführt wird. „Ich hab zwar noch nicht davon gehört, dass es zu Unfällen gekommen ist. Aber man muss es ja auch nicht beschwören und erst handeln, wenn was passiert“, meint Frank Jacob. Spaß und Infos in schöner Natur mit der entsprechenden Sicherheit - das ist das Credo des Waldspielplatzes in Breitenbach. Hoffentlich noch sehr lange. (mz)