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Gesundheit  Gesundheit : Übernahme jetzt perfekt

Von Roland Lüders 03.08.2016, 07:40
Mit einem symbolischen Händedruck besiegeln Kerstin Budde-Große und Klaus-Dieter Stocker die Übernahme der Kliniken.
Mit einem symbolischen Händedruck besiegeln Kerstin Budde-Große und Klaus-Dieter Stocker die Übernahme der Kliniken. Biel

bad kösen - Morgens Fango, abends Tango. So wurde ironisch das klassische Kurwesen beschrieben, das Anfang der 90er Jahre auch in Bad Kösen boomte. Sichtbares Zeichen dafür war der Bau der Reha-Kliniken durch Hermann Lielje. Die gerieten allerdings schon wenige Jahre später in finanzielle Schieflage, als Gesundheitsminister Horst Seehofer (CSU) ein Sparpaket verordnete, dass auch extreme Leistungskürzungen und Zuzahlungserhöhungen bei Kuren beinhaltete.

Hartmut Lielje, der die Kliniken nach dem Tod seines Vaters weiterführte, gab 2007 auf. Später wurden im Auftrag der Banken die Kliniken als Sanierungsfall von Geschäftsführer Dieter Stelmaszek mit dem Ziel weitergeführt, sie an einen potenten Käufer zu veräußern, ist von Kerstin Budde-Große, Kaufmännische Leiterin der Bad Kösener Kliniken, zu erfahren.

Die Bad Kösener Median Saale-Kliniken mit den Häusern I und II bieten eine hochqualitative Behandlung in den Fachbereichen Orthopädie, Psychosomatik, Kardiologie, Neurologie und Geriatrie an. Mit der Kinderklinik „Am Nicolausholz“ erweitert Median sein Spektrum um eine spezielle Kinder- und Jugendrehabilitation mit einem breiten Indikationsspektrum von Atemwegserkrankungen über Adipositas und Orthopädie bis zur Gastroenterologie. (lüd)

Ende 2015 wurde mit der Median-Gruppe ein Kaufvertrag über die Saale-Kliniken I und II, die Kinderklinik „Am Nicolausholz“ sowie die bisher zu Lielje gehörende Klinik in Bad Salzdetfurth abgeschlossen (wir berichteten), seit Wochenbeginn ist nun die Übernahme perfekt. „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, mit den Kliniken in Bad Kösen und Bad Salzdetfurth vier hervorragend aufgestellte Häuser mit rund 800 Betten für unsere Klinikgruppe gewinnen zu können“, so Median-Geschäftsführer André M. Schmidt. Zwischen Verkauf und praktischer Übernahme mussten noch eine Reihe kartellrechtlicher und juristischer Hürden übersprungen, ebenso neue Lieferverträge abgeschlossen werden. Betroffen von letztgenannten Veränderungen ist auch die Kurbetriebsgesellschaft Naumburg–Bad Kösen mbH. Dass bestätigte Klaus-Dieter Stocker, Median-Geschäftsbereichsleiter Ost, auf Nachfrage. Wird doch die Median-Gruppe von der stadteigenen Gesellschaft keine Sole mehr für ihre Bäder beziehen, sondern diese mit Trinkwasser betreiben. Und das nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus grundsätzlichen konzeptionellen Gründen. Denn der Schwerpunkt der Bad Kösener Kliniken liegt nicht mehr auf erwähnten klassischen Kuren, sondern auf Anschluss-Heilbehandlungen, die unmittelbar auf einen Krankenhausaufenthalt folgen.

Nichts ändern wird sich dagegen an der Mitarbeiterzahl. Die liegt gleichbleibend bei insgesamt rund 450 Beschäftigten. Möglich wird das unter anderem auch, weil der Verwaltungsbereich schon vor den Verkaufsverhandlungen aus den Bad Kösener Kliniken ausgegliedert war. Schmidt abschließend: „Wir wollen als neuer Arbeitgeber Bewährtes erhalten und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu motivieren, den Wechsel aktiv mitzugestalten. Auch für die Patienten ändert sich nichts an der gewohnt hohen Qualität der Versorgung.“

Bewegungstherapie gehört zum Behandlungsspektrum in der Saale-Klinik II. Diplom-Sportlehrerin Cindy Schätzke betreut die Patienten.
Bewegungstherapie gehört zum Behandlungsspektrum in der Saale-Klinik II. Diplom-Sportlehrerin Cindy Schätzke betreut die Patienten.
Biel