Fußball Fußball: Spieler wird schwer verletzt
zeitz/MZ. - Dramatik beim Spiel im Thälmannstadion. Krankenwagen und Notarzt stehen mitten auf dem Spielfeld. Das Kreispokal-Viertelfinale zwischen dem 1. FC Zeitz und 1. FC Weißenfels nimmt in der 26. Minute ein jähes Ende.
Der Gästeangreifer Michael Sturm ist nach einen Zweikampf schwer verletzt auf dem Rasen liegengeblieben, wurde wenige Minuten danach ins Zeitzer Klinikum eingeliefert. Die Partie wurde abgebrochen und wird neu angesetzt. Bei einem Luftkampf zwischen den Zeitzer Viktor Aguocha und dem Weißenfelser prallten beide Spieler mit den Köpfen zusammen und fielen zu Boden. Während der Einheimische nach kurzer Behandlung wieder aufstehen konnte, kämpften die Weißenfelser mit der Erstbehandlung um das Leben ihres Mitspielers. "Das Gesicht von Michael ist total verkrampft gewesen, deshalb ist man an die verschluckte Zunge schlecht herangekommen", schilderte Gäste-Mannschaftsleiter Michael Pfannschmidt die kritische Situation. Als es gelungen war, die Zunge wieder frei zu bekommen, verlor der Verletzte für kurze Zeit das Bewusstsein.
"Der Rettungswagen und ärztliche Hilfe waren schnell vor Ort", stellte das Zeitzer Vorstandsmitglied Alexander Grimm fest. Der Präsident des 1. FC Weißenfels, Lars Brzyk, fuhr mit ins Zeitzer Krankenhaus, um sich dort über den Zustand des Mannes zu informieren. "Er hat einige Prellungen und vielleicht auch Brüche im Gesicht. Michael muss einige Tage zur Untersuchung im Krankenhaus bleiben", so Brzyk später gegenüber der MZ. Er sei aber nicht in Lebensgefahr.
Die kritischen Situation in der 26. Minute ergab sich aus einem unglücklichen Zusammenprall. So hat es auch Schiedsrichter Silvio Schaller gesehen. "Beide Spieler sind zum Ball hochgestiegen und mit den Köpfen zusammengeprallt. Es lag kein Foulspiel vor." Die Weißenfelser waren von den dramatischen Minuten total geschockt. Sie stellten den Antrag beim Unparteiischen, das Spiel abzubrechen. Die Zeitzer waren damit sofort einverstanden und stimmten zu.
"Meine Gedanken sind nur noch beim verletzten Spieler. Ich hoffe sehr, dass er bald wieder gesund wird", sagt der Weißenfelser Trainer Henryk Lihsa. Seine Männer hätten nach dem Unfall zittrige Beine gehabt und ein Weiterspielen sei völlig unmöglich gewesen. Der Zeitzer Coach Gunter Grimm zeigte Verständnis und Mitgefühl. "Nach diesen Ereignissen wäre die Fortsetzung der Begegnung nicht sinnvoll gewesen." Der Fußball sei zur Nebensache geworden.
Beide Teams, die sich noch Chancen auf den Titel in der Landesklasse, Staffel 6 ausrechnen, wollten sich nach zuletzt Punktspielniederlagen in dieser Pokalbegegnung Selbstvertrauen zurückholen. "Wir wollen ins Halbfinale", gab sich Grimm zuversichtlich. Und Lihsa betonte: "Wir hätten zwar lieber am Donnerstag bei Naumburg 05 II gewonnen, aber wenn man auf dem Platz steht, dann möchte man immer erfolgreich sein."
Die Partie hatte für die Gäste vielversprechend begonnen. In der zweiten Minute köpfte Ronny Schäffner im Nachsetzen zum 1:0 für die Saalestädter ein. Das war das einzige Tor bis zur Beendigung. Bei der Pokalwiederholung zwischen Zeitz und Weißenfels gelten die Eintrittskarten für das abgebrochene Spiel noch einmal. 270 Fans waren am Montag im Stadion.
