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Fußball-Historie Fußball-Historie: Denkwürdige Niederlage

Von Walter Böttner 01.05.2013, 17:26
Dieses Bild entstand bei dem Revanche-Spiel zwischen Chemie Zeitz und Motor Zwickau im Jahre 1983.
Dieses Bild entstand bei dem Revanche-Spiel zwischen Chemie Zeitz und Motor Zwickau im Jahre 1983. Archiv Lizenz

Zeitz/MZ - Am 1. Mai 2013 sind es genau 50 Jahre her, da sorgten die Fußballer von Chemie Zeitz im Pokal für Schlagzeilen. Als DDR-Ligist zogen die Grün-Weißen ins FDGB-Pokalfinale ein, unterlagen dort Favorit Motor Zwickau 0:3. „Für uns war der Finaleinzug ein großes Erlebnis, obwohl wir das Endspiel gegen den DDR-Oberligisten klar verloren“, sagt der damals auf der halblinken Angriffsposition stürmende Peter Kohl heute. Zu dieser Zeit wurde im Angriff noch mit fünf Stürmern aufgeboten.

Die Chemiker gingen etwas gehandicapt in die Begegnung, denn Mittelverteidiger Siegfried Jeske hatte sich in der Vorrunde verletzt, und so musste die Abwehr umgestellt werden. Die Elsterstädter zeigten sich dennoch einsatzstark, und Torwart Edgar Ernst konnte mehrfach sein Können unter Beweis stellen. Bauchspieß und Pacholski entwickelten nicht die gewohnte Torgefährlichkeit, da beide auch gegen die spieltechnisch überlegenen Zwickauer in der Defensivarbeit gebunden waren. Dann war auch noch Rechtsverteidiger Lucker angeschlagen, erinnert sich der damalige Reservespieler Dieter Stahl, aber 1963 durfte nicht ausgewechselt werden.

  Auf dem Weg ins Finale schaltete Chemie Zeitz auch die Oberligamannschaften vom SC Turbine Erfurt und SC Wismut Karl-Marx-Stadt aus. Im letzten Vorrundenspiel gegen Motor West Karl-Marx-Stadt hatte Peter Kohl seine Mannschaft in der Verlängerung mit einem Aufsetzer-Kopfball ins Endspiel gebracht. Als Trainer der Zeitzer schaffte er am Ende der Saison 1972/73 den Sieg in der DDR-Liga Staffel E und nahm an den Aufstiegsspielen zur DDR-Oberliga teil. Weitere Trainerstationen für ihn waren der HFC, Stahl Riesa sowie Stahl Brandenburg, und am Ende der 80er Jahre betreute er zusammen mit „Dixi“ Dörner die letzte Olympiaauswahl der DDR.

Bernd Bauchspieß und Lothar Pacholski wechselten am Ende der Saison 1962/63 zu Chemie Leipzig und errangen mit den Leutzschenern 1964 den DDR-Meistertitel.

  Ein Achtungserfolg gelang Chemie Zeitz später noch einmal unter Trainer Peter Gentzsch mit dem Gewinn des Bezirkspokales 1983.

Nach Chemie Zeitz gelang es nur noch zweimal einem DDR-Ligisten, im FDGB-Finale zu stehen: 1970 unterlag DDR-Ligist 1. FC Lok Leipzig mit 2:4 dem Oberligisten FC Vorwärts Berlin, und 1987 schaffte es Ligavertreter Hansa Rostock ins Endspiel und unterlag dort dem 1. FC Lok Leipzig mit 1:4.

  Anlässlich des FDGB-Pokalfinales am 4. Juni 1983 zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem FC Karl-Marx-Stadt (4:0) spielten die Traditionsmannschaften der Pokalfinalisten von 1963 im Vorspiel vor 48 000 Fans im Stadion der Weltjugend in Berlin die „Revanche“.

Chemie siegte mit Ernst, Richter, Weitze, Eiteljörge, L. Pacholski, Bauchspieß, Kohl, Bänisch, Zeyher, Fischer, Jeske, Meinhardt, Stahl, Tympel, Handt, Lucker und Gentzsch gegen Zwickau 4:2.