Frust und Freude über Soforthilfen Frust und Freude über Soforthilfen: Diese Firmen im Landkreis haben schon Geld erhalten
Weissenfels/Zeitz - „Soforthilfe? Da ist der Name aber nicht Programm“, sagt Annett Straube über die Initiative der Landesinvestitionsbank (IB), welches die finanziellen Auswirkungen für Unternehmer aufgrund der Corona-Krise abfedern soll. Die Inhaberin zweier Modeboutiquen in der Weißenfelser Jüdenstraße hat den Antrag auf die Corona-Soforthilfe sofort gestellt, als es möglich war. Das ist nun zwei Wochen her. Doch angekommen sei bislang nichts, so Annett Straube.
Viele im Landkreis warten noch auf die Soforthilfen
Auch der Zeitzer Fotografenmeister Thomas Kreil, der sein Fotostudio nach rund einem Monat am Montag wieder geöffnet hat, berichtet davon, dass die Soforthilfe noch nicht bei ihm angekommen sei. Zugleich äußert er aber auch sein Verständnis: „Die Mitarbeiter der Investitionsbank haben ja alle Hände voll zu tun.“ Er sei deshalb auch nicht pessimistisch. „Das Geld wird schon kommen in den nächsten Tagen.“
Angekommen ist die Finanzspritze Ende vergangener Woche hingegen bei Elke Simon-Kuch. „Schneller geht natürlich immer, aber ich finde den Bearbeitungszeitraum in Ordnung“, sagt die Geschäftsführerin von Simon-Werbung in Weißenfels.
Als Marketingberaterin habe sie aber auch viel Kontakt zu anderen Unternehmen und weiß deshalb, dass es „noch viele gibt, die auf die Soforthilfe warten.“ Sie schätzt, dass bei rund zwei Dritteln der Unternehmer, mit denen sie darüber gesprochen hat, die Zahlung noch aussteht.
Sechs Millionen Euro an Soforthilfen sind an den Burgenlandkreis geflossen
Bis zum vorigen Donnerstag wurden laut Wirtschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalt 63,2 Millionen Euro Soforthilfe an Unternehmen ausgezahlt. Rund ein Zehntel davon, nämlich sechs Millionen Euro, sind nach Angaben der IB bis Sonntag in den Burgenlandkreis geflossen. Von 716 bearbeiteten Anträgen aus dem Landkreis seien 671 bewilligt worden.
Die anderen Anträge hätten oftmals formale Mängel aufgewiesen und deshalb zur Überarbeitung an den Antragssteller zurückgegeben werden müssen. Ansonsten würden die Anträge chronologisch abgearbeitet, wie Oliver Wiebe, Pressesprecher der IB, sagt.
Frust über Soforthilfen
Obwohl also auch Annett Straube weiter auf die finanzielle Unterstützung hoffen kann, ist ihr der Frust anzuhören. „Ich habe keine Lust mehr, wie ein Bittsteller dazustehen“, sagt die Weißenfelserin, die inzwischen trotzdem wieder optimistisch nach vorn blickt. „Ich durfte meine Geschäfte am Montag wieder öffnen und die Kunden kommen. Ich bin glücklich“, resümiert sie. (mz)