Frauenfußball Frauenfußball: Empor-Spielerinnen wechseln geschlossen nach Teuchern
gröben/MZ. - "Am 29. Juli haben sie noch unser Jubiläumsturnier gespielt. Und einen Tag später gab es dann die Kündigung - von allen. Das ist wirklich bitter", so Ludwig weiter, kann sich aber keinen Reim darauf machen.
"Ich soll der Buhmann sein, aber warum, weiß ich nicht. Ich war doch monatelang nicht beim Training, hatte kaum Kontakt zu den Frauen gehabt", so die Abteilungsleiterin weiter. Sie mutmaßt, dass es vielleicht an fehlender Ausrüstung liegen könnte, dabei hatte Ludwig zuletzt einen Sponsor an der Hand, der einen Satz Trikots bezahlt hätte. Doch das könnte auch nur ein Vorwand sein. Viel eher vermutet sie, dass es neue Spielerinnen aus Teuchern waren, die zu der Mannschaft gestoßen und "Unruhe hereingebracht hatten. Aber ich lass mir das, was ich hier mit aufgebaut habe, nicht einfach so kaputt machen. Auch wenn wir nicht ohne Fehl und Tadel sind", erbost sich die Gründerin der Frauenfußball-Mannschaft beim SV Empor.
2000 war die Truppe gegründet worden, die aus einer Feierlaune heraus entstanden war. Bei der Weihnachtsfeier 1999 hatten die Spielerfrauen ihre Männer herausgefordert. Wie in dem Film "F.C. Venus". Im Mai 2000 gewannen sie dann tatsächlich das Spiel gegen das starke Geschlecht im Elfmeterschießen und danach konnten die Frauen nicht mehr vom runden Leder lassen. Zwar spielten die Empor-Frauen nie in der Kreisliga, aber bei der Hallen-Kreismeisterschaft und im Kreispokal gab es erst in der vergangenen Saison achtbare Erfolge.
"Auch beim SV Teuchern wollen sie weiter nur freizeitmäßig spielen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Verein sich das lange gefallen lassen wird. Die sollen doch auch präsentiert werden", sagt Ludwig weiter. In Teuchern sollen die ehemaligen Empor-Spielerinnen neue Trikots bekommen haben. Jetzt schon, obwohl der SV laut Ludwig offenbar nichts von seinem "Glück" gewusst haben soll. "Ich habe Anfang dieser Woche die Spielerpässe an den Abteilungsleiter vom SV Teuchern, Hubert Müller, übergeben. Der war völlig überrascht, aber ich glaube, das Wechsel-Süppchen war schon länger am Brodeln", vermutet die Empor-Fußballchefin erneut.
Mehr bleibt ihr auch nicht übrig, denn direkt mit ihr gesprochen hatte niemand. Und Müller war wie Trainer Marko Schwarze und diverse Spielerinnen am Freitag auch für die MZ nicht erreichbar, um ihre Version vom Vereinswechsel zu erzählen.