Feuer im Wethautal Feuer im Wethautal: Vom Blitz getroffen

Seidewitz - Es brauchte nur ein paar Minuten, dann hatte der Blitzeinschlag in eine Wetterfahne seine verheerende Wirkung entfaltet und in Seidewitz im Burgenlandkreis zwei Gebäude eines Gehöfts in Brand gesetzt. Kurz nach 21 Uhr erreichte die Alarmierung die Feuerwehr Wethautal, die beim Eintreffen allerdings feststellen musste, dass die Häuser bereits in vollen Flammen standen und nicht mehr zu retten waren. Sie brannten vollkommen aus. Die gute Nachricht: Verletzt wurde niemand, weder Anwohner noch Rettungskräfte.
Nach aktuellem Kenntnisstand hatte sich der Blitz nach seinem Einschlag in der Wetterfahne über die Dachrinnenkonstruktion der beiden Häuser ausgebreitet, wurde von dort aber nicht abgeleitet. Wehrleiter Olaf Sander: „Der Eigentümer, der nebenan wohnt, hatte den Blitzeinschlag beobachten können. Beide Gebäude standen glücklicherweise leer, eines sollte zum Wohnhaus umgebaut werden.“ Insgesamt vier Stunden dauerte der Einsatz in Seidewitz. 72 Männer und Frauen der Ortsfeuerwehren, von Polizei und Rettungsdienst waren vor Ort, außerdem Feuerwehren aus dem benachbarten Thüringen. Zuvor hatte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz die Bevölkerung dazu aufgerufen, wegen der starken Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen außer Betrieb zu nehmen. Bis zum Morgen sicherte die Feuerwehr Wethautal den Ort des Geschehens mit einer zehn Mann starken Rettungswache ab, im Laufe des Sonntags folgten letzte Kontrollen und wurde das Gelände von Feuerwehrtechnik beräumt.
Der Einsatz hätte allerdings zwischen den Wethautalern und den benachbarten Thüringer Wehren kommunikationstechnisch besser laufen können. Das zumindest meint Jens Dietl, Sonntagnacht Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Wethautal. Er moniert, dass zwar beide Seiten über digitale Funktechnik verfügen, die sogenannten Sprechgruppen aber strikt voneinander getrennt und für den jeweils anderen nicht greifbar sind. „Wir können uns auf diesem Wege also nicht direkt miteinander verständigen, was den Ablauf behindert, und uns nur aushelfen, indem wir Funkgeräte austauschen. Das kann doch nicht gewollt sein“, so Dietl. Das Problem, so sagt er, sei bei den Landespolitikern in Sachsen-Anhalt und Thüringen bekannt, bisher aber nicht behoben worden. Dietl: „Ein problemloser Austausch der Anrainer-Feuerwehren über digitalen Funk muss möglich sein.“