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Drogenkonsum, Vandalismus, Einbruch Drogenkonsum, Vandalismus, Einbruch: Teuchern schließt seinen Jugendklub komplett

Von Andrea Hamann-Richter 04.03.2019, 15:30
Teucherns Jugendklub ist dicht.
Teucherns Jugendklub ist dicht. Peter Lisker

Teuchern - Drogenkonsum, Vandalismus, Einbruch - wegen dieser schweren Vorkommnisse ist jetzt der Teucherner Jugendklub komplett geschlossen worden. Das teilte Bürgermeister Marcel Schneider (parteilos) mit.

Wie der Rathauschef begründete, hätten sich Klub-Besucher teilweise nicht an Öffnungszeiten und Regeln gehalten. Nachts stiegen Heranwachsende ein und machten es sich in dem Gebäude an der Bushaltestelle des Ortes gemütlich. Sie heizten dabei sogar den Ofen an. Später machten Gerüchte die Runde, dass in dem Haus Drogen konsumiert wurden. Eine Kontrolle brachte das Ergebnis, dass es sich nicht um Gerüchte, sondern um Tatsachen handelte. „Es wurde engmaschig kontrolliert. Drogen akzeptieren wir nicht, und das können wir uns in kommunalen Gebäuden auch nicht leisten“, machte Schneider klar.

Jugendklub Teuchern hat eine traurige Geschichte

Der Jugendklub hat eine traurige Geschichte: Er sei in der Vergangenheit immer wieder heruntergewirtschaftet worden, so Schneider. Vor dieser letzten Öffnung hatte es daher Gespräche mit den Jugendlichen gegeben. „Es wurden Regeln aufgestellt“, sagt der Bürgermeister. Ihnen wurden außerdem im Vertrauen Schlüssel ausgeteilt. Denn Geld für eine Jugendsozialarbeiten ist nicht vorhanden und Engagierte im Bundesfreiwilligendienst - sogenannte Bufdis - sind schwer zu bekommen. Doch das Vertrauen sei missbraucht worden. Von den Jugendlichen möchte sich gegenüber der MZ niemand dazu äußern. Gründe dafür geben sie nicht an.

Dennoch solle die Schließung mit einem Fragezeichen versehen werden, so Schneider weiter. Denn es dürfe nicht aus den Augen verloren werden, wie die Jugend trotz der Schwierigkeiten in die Gesellschaft integriert werden könnten. Die Zwölf- bis 14-Jährigen sollten nicht auf der Straße ihre Freizeit verbringen müssen, aber vor allem auch nicht mit Drogenkonsumenten in Kontakt kommen. Wichtig sei es jetzt erst einmal, mit den Jugendlichen im Gespräch zu bleiben.

Jugendklub Teuchern: „Wir reden hier von mehreren Kubikmetern Müll“

Momentan befinde sich der Jugendklub in einem so schlechten Zustand, dass er eigentlich erst einmal saniert werden müsste. Vor allem die Toiletten seien sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Außerdem müssen die Bauhofmitarbeiter Unmengen von Müll herausräumen. „Wir reden hier von mehreren Kubikmetern“, machte der Bürgermeister klar. Momentan gebe es aber kein anderes geeignetes kommunales Gebäude. Und für die Sanierung des geschlossenen Jugendklubs fehle das Geld. Zurzeit suche er nach Fördermöglichkeiten auf Kreisebene. Wichtig sei es, die Jugend nicht zu verlieren und eine Möglichkeiten zu finden, sie in die Gesellschaft einzubinden, machte er klar. Vielleicht durch einen Jugendstadtrat.

Wenn es eine Aufsichtsperson gebe, die im Jugendklub den Hut aufhabe, gebe es die Probleme sicherlich nicht, meinte jüngst ein Mitglied des Haupt- und Finanzausschusses. Wenn keine Kontrolle herrsche, würden sie meistens machen, was sie wollen, so eine weitere Meinung. Schneider kündigte an, das Thema im Sozialausschuss anzusprechen, damit überlegt werde, wie in Zukunft mit der Jugend umgegangen werde. Außerdem regte er an, sie zukünftig mehr in politische Entscheidungen einzubinden. Wie das passieren soll, blieb aber zunächst offen. (mz)